Da sei mehr möglich. Schließlich haben börsennotierte Beteiligungen wie Aumann und Friedrich Vorwerk die Talsohle durchschritten und bei nicht notierten Unternehmen ist der Kapitalbedarf nicht sehr hoch. Die Gruppe verfügt über mehr als einer halben Milliarde Euro Nettoliquidität. Davon sind MBB 401 Millionen zuzurechnen. Die Summe entspricht mehr als der Hälfte des Börsenwerts. Insiderkäufe belegen, dass das Management die eigene Aktie als zu tief bewertet einschätzt.

Bei der Übernahme von Deutsche Wohnen zahlte Vonovia 53 Euro pro Aktie. Seit Abschluss des Deals hat die Aktie 40 Prozent verloren. Das könnte Vonovia bilanziell vor Herausforderungen stellen. Vonovia hält rund 88 Prozent der Aktien des eins ­ tigen Konkurrenten. Der Marktwertverlust liegt damit bei über sieben Milliarden Euro. Das könnte in der Bilanz zum Thema werden. Bisher hatten die Bochumer eine Komplettübernahme nicht betrieben. Das dürfte daran liegen, dass dann Grunderwerbsteuer fällig würde. Dem steht gegenüber, dass sich das Abschreibungsrisiko erhöht hat. Eine Fusion oder ein Gewinnabführungsvertrag hätte zudem den Vorteil, dass Vono ­ via anders als im Moment direkten Zugriff auf den Cashflow bei Deutsche Wohnen hätte. Sollte es zu einer zweiten Transaktion kommen, dürfte die weit über dem aktuellen Kurs von Deutsche Wohnen laufen. Der Nettovermögenswert (NAV) der Tochter liegt bei 54,39 Euro pro Aktie, mehr als 70 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Im April legt Frankiermaschinenan ­ bieter Francotyp Postalia die Bilanz für 2021 vor. Im November hatte die Firma ihre Prognose für das Betriebsergebnis erhöht. Die Übernahme von Postvertriebsfirmen wie Azover Holding signalisiert Zuversicht. Der Kauf ergänzt Francotyp regional und bei Software.