Preisdruck und Margenverfall beherrschten die Stahlbranche – lange lag der Sektor am Boden. Das Schlimmste könnte nun überstanden sein, sodass ein neuer Zyklus beginnt. Die europäischen Favoriten der Branche.

Jahrzehntelang war die Stahlindustrie das industrielle Rückgrat Europas, doch Billigimporte aus China, explodierende Energiepreise und der immense Druck zur Dekarbonisierung machten die Branche zum Sorgenkind der Märkte. Viele Anleger zogen sich zurück, die Margen schrumpften. Jetzt jedoch deutet vieles darauf hin, dass der Tiefpunkt erreicht ist – und genau das eröffnet neue Chancen.

Mit dem CO₂-Grenzausgleichssystem (CBAM) und der geplanten Reduktion zollfreier Stahlimporte ab 2026 verschafft die EU europäischen Herstellern erstmals wieder echte Preissetzungsmacht. Zudem setzt die Bundesregierung seit dem Stahlgipfel im November 2025 klare Signale: Ein wettbewerbsfähiger Industriestrompreis, verlängerte Strompreiskompensation und die flexible Nutzung von Wasserstoff schaffen Planungssicherheit für milliardenschwere Investitionen in grüne Technologien. Die Branche könnte vor einer Renaissance stehen.

Besonders profitieren dürfte Salzgitter. Der Konzern treibt die Transformation mit dem SALCOS-Programm entschlossen voran und senkt die CO₂-Emissionen bis 2033 um bis zu 75 Prozent. Gleichzeitig steht das Unternehmen finanziell solide da: hoher Eigenkapitalanteil, gesunkene Verschuldung, wieder steigende Gewinne und ein KGV unter 10. Der strategische Joker bleibt jedoch die 30-Prozent-Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis – einem Schlüsselspieler der Energiewende. Allein dieser Anteil deckt nahezu den kompletten Börsenwert von Salzgitter ab und bietet einen starken Puffer in volatilen Jahren.

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Foto: Boersenmedien AG

Klöckner & Co: Der flexible Digitalplayer

Ebenfalls gut positioniert ist Klöckner & Co. Der Stahlhändler ist kein klassischer Produzent, sondern setzt seit Jahren konsequent auf Digitalisierung – ein entscheidender Vorteil in einer traditionell analogen Branche. Über eigene Plattformen können Kunden Stahlprodukte online bestellen, Preise vergleichen und Logistikleistungen buchen. Das macht das Geschäftsmodell schlank, flexibel und weniger kapitalintensiv.

Die Bilanz ist sauber, die Verschuldung gering, und Klöckner profitiert überproportional, sobald die Nachfrage wieder anzieht. Die Redaktion von BÖRSE ONLINE sieht eine Gewinnchance von über 80 Prozent, sollte sich die Erholung am Stahlmarkt wie erwartet durchsetzen. Trotz jüngster Kursschwäche bleibt die Aktie mit ihrer verlässlichen Dividendenpolitik damit ein spannender Kandidat für mutige Anleger.

Die Mischung aus politischem Rückenwind, strukturellem Wandel und historisch günstigen Bewertungen macht die Branche so spannend wie lange nicht.

Wenn Sie wissen möchten, welche drei Aktien neben Salzgitter und Klöckner & Co jetzt ein Kauf sind – und welche davon der Favorit der Redaktion ist –, dann lesen Sie die aktuelle Ausgabe von BÖRSE ONLINE.

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