von Andreas Büchler, Herausgeber des Index-Radar (mehr Infos auf Seite 6)




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis

Zunächst aber zu den Punkten, die auf eine Stabilisierung hin deuten könnten: Der Deutsche Aktienindex ist gestern an einer Unterstützungszone zwischen 9350 und 9420 Punkten wieder nach oben gedreht. Dort hat er die Hälfte der jüngsten Aufwärtswelle von rund 8900 auf 9900 Punkten wieder nach unten korrigiert. In der Regel warten an diesem so genannten 50-Prozent-Retracement (horizontale lila Markierungen im Fünf-Minuten-Chart oben) Schnäppchenjäger auf einen vergünstigten Einstieg.

Auch das Handelsvolumen, welches bislang bei Abwärtsbewegungen immer zugenommen hat, ist nun wieder rückläufig, das könnte auf ein Abflauen der laufenden Verkaufswelle hin deuten. Auch hat sich der Index bereits recht weit von der 21-Tage-Durchschnittslinie nach unten entfernt (blauer Indikator unter dem Tageschart auf Seite 2). Hier haben in mehreren vergleichbaren Fällen bereits Zwischenerholungen eingesetzt (senkrechte grüne Linien im Chart). Kommt nun also eine Zwischenerholung in Richtung der frischen Verkaufszone bei 9540/9600 Zählern? Oder sogar an die Zone 9720/30 bis 9760/70? Während das erste Areal noch vergleichsweise schnell erreichbar ist, dürfte das zweite kaum mehr kurzfristig gehandelt werden.

Denn leider waren die jüngsten Rallys alle in einem intakten Aufwärtstrend (grüner Kurskorridor im Tageschart) zu beobachten, damals notierte der Markt noch über der 200-Tage-Linie. Inzwischen zeigt der Trend nur noch seitwärts, und es sind wieder stärkere Abweichungen von der 21-Tage-Linie nach unten zu beobachten gewesen. Das aktuelle Niveau wurde beispielsweise schon im Juli erreicht (gestrichelte senkrechte Linie auf Seite 2), damals waren es alles andere als Kaufkurse. Wenn nun auch noch die 9350er-Marke unterschritten wird, also nicht mehr genug Käufer anzieht, ist es endgültig um den DAX geschehen. Schon jetzt beschleunigt sich der Ausverkauf, in den vergangenen Tagen fiel der Markt schneller als noch zu Beginn der Abwärtsbewegung Mitte September. Solange keine eindeutigen Richtungsumkehr-Signale erfolgen, sollten Anleger trotz eines möglichen starken Tages sehr vorsichtig sein.

+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ Auf Seite 6 dieser Analyse stellen wir Ihnen spannende Zertifikate vor, mit der sie in den kommenden Stunden und Tagen von der Entwicklung des DAX profitieren können. So haben wir beispielsweise ein Derivat mit Basispreis 9350 Punkten für Sie herausgesucht, mit dem sich auf eine Bodenbildung an der nächsten Unterstützung setzen lässt. Allerdings nur mit Kleinstbeträgen von wenigen Euro, denn es verfällt wertlos, falls der DAX unter die 9350er-Marke fällt. Dafür würde bereits eine einprozentige Erholung des Marktes zu einem Plus von mehr als 60 Prozent im Zertifikat führen - eine heiße Spekulation also. Wer es lieber etwas gemütlicher angehen lässt, findet in den Tabellen aber auch eher langfristig ausgerichtete Zertifikate, mit denen auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten oder auf eine längere Korrektur setzen lässt. Anleger, die ohne großen Zeitaufwand ein passendes Produkt zur Umsetzung eines Chartsignals finden möchten, sollten die Tabellen regelmäßig im Auge behalten.

Chart 2 - DAX - Ein-Stunden-Chart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist das jüngste auffällige Ereignis das Abprallen der Kurse am ehemaligen Aufwärtstrend bei aktuell 9900/9950 Zählern. Aus der Position dieser Trendlinie (unterer Rand des grün markierten Korridors) lassen sich dadurch auch für die nähere Zukunft Kursziele ableiten. Negativ ist das Signal aber nicht, denn auch ein flacherer Anstieg der Kurse würde letztendlich zu Gewinnen führen, und gleichzeitig das Risiko einer schnellen Marktüberhitzung senken. Denn davor wareb die Notierungen zu schnell geklettert, um nachhaltig noch weiter steigen zu können - diese Gefahr besteht nun nicht mehr, der Markt muss ein neues Aufwärtstempo erst noch finden, wenn es mittelfristig überhaupt aufwärts geht.

Pendelt der DAX sich eher in einer Seitwärtsbewegung ein, was nach dem Rückfall unter die 200-Tage-Linie die leicht wahrscheinliche Option darstellt, ist die Zone um 8900 Zähler als Unterstützung ins Auge zu fassen. Solange hier - wie schon seit Ende 2013 - weiter gekauft wird, droht kein neuer Abwärtstrend.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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