Der Umbau von Metro ist fast geschafft. Seit Jahren verschlankt der Vorstandsvorsitzende Olaf Koch den Konzern zu einem reinen Großhändler. Nachdem Kaufhof, Media Markt und Saturn lange schon abgegeben wurden, soll bis Ende Januar nun auch der Verkauf der defizitären Supermarktkette Real abgeschlossen sein. Die Trennung von 80 Prozent am China Geschäft wird dann im Frühjahr über die Bühne gehen. Insgesamt rechnet der Metro-Chef mit einem Mittelzufluss von rund 1,5 Milliarden Euro aus den beiden Transaktionen.

Was bleibt nach den Verkäufen? Die Fokussierung auf das Großhandelsgeschäft mit den zwei Kundegruppen Gastronomie und unabhängige Einzelhändler. Sie stehen künftig für 70 Prozent des Konzernumsatzes. Und hier konnte Metro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 bereits ein flächenbereinigtes Umsatzplus von 2,4 Prozent erzielen. Es ist das höchste Wachstum in den letzten zehn Jahre. Der im September gestartete B2B-Online-Marktplatz für die Kundschaft aus der Hotellerie, der Restaurant- und Cateringbranche wird sehr gut angenommen. Auch das Belieferungsgeschäft ist mit rund 10 Prozent stark gewachsen und erreichte im abgelaufenen Jahr einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz.

Metro hat das Geschäftsjahr 2018/19 mit einem Überschuss von 523 Millionen Euro abgeschlossen. Den Aktionären winkt eine Dividende wie im Vorjahr von 70 Cent. Für das laufende Jahr 2019/20 rechnet Metro mit einem konstanten Gewinn. In den Jahren danach soll die Dynamik zulegen.

Im Herbst scheiterte der Großaktionär Daniel Kretinsky an einer Übernahme von Metro. Sowohl der Vorstand als auch die Riege der weiteren Großaktionäre befanden 16 Euro, die der Investor für eine Stammaktie geboten hatte, als zu niedrig. Das hat den Druck auf die Metro-Führung enorm erhöht. Ausruhen auf dem Erreichten kann sich Koch auf jeden Fall nicht. Kretinsky hat mittlerweile auf 29,9 Prozent der Anteile ausgebaut. Klar ist, sollte Koch nicht liefern und die Aktie weiter deutlich unter dem letzten Gebot notieren, könnten auch die Großaktionäre Familie Ruthenbeck und die Otto Beilsheim Stiftung Verkaufsbereitschaft zeigen. Das gilt umso mehr, wenn der Tscheche sich mit einem leicht erhöhten Angebot aus der Deckung wagt.

Im Moment erscheint der Kurs aus fundamentaler Sicht und angesichts der Dividendenrendite von rund fünf Prozent gut abgesichert zu sein. Operative Verbesserungen und ein mögliches Übernahmeanagebot bieten das Kurspotenzial.


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Kursziel: 18,00 Euro
Stopp-Kurs: 9,90 Euro