Für die einen ist er ein Verrückter, für die anderen ein erfolgreicher Reformer. Argentiniens Präsident Javier Milei polarisiert. Eine Zwischenbilanz, die besser ausfällt als von vielen gedacht.
„Wir sind gekommen, um das Unmögliche möglich zu machen“ – Argentiniens Präsident Javier Milei macht keine halben Sachen. Seit seinem Amtsantritt im Dezember 2023 hat sich der exzentrische Ökonom zu einer der umstrittensten Figuren der Weltwirtschaft entwickelt. Vor einem Jahr lag das Land am Boden: Inflation über 200 Prozent, Armut über 50 Prozent, internationales Misstrauen und wirtschaftliche Isolation.
Milei, selbsternannter „Anarchokapitalist“, setzte auf radikale Reformen: Staatsausgaben und Subventionen wurden stark gekürzt, Bürokratie abgebaut, der Peso dereguliert und der Markt entfesselt. Die Wirkung ist beeindruckend: Im zweiten Quartal 2025 wuchs das BIP um 7,6 Prozent – das stärkste Wachstum seit fast 20 Jahren – und die Inflation fiel von über 200 Prozent auf rund 43 Prozent, in einzelnen Monaten sogar auf 1,5 Prozent.
Auch politisch zeigt sich ein Wandel: Die jahrzehntelang dominanten Peronisten sind gespalten, während Milei seine Reformagenda trotz fehlender parlamentarischer Mehrheit durchsetzt. Der wirtschaftliche Aufschwung hat jedoch seinen Preis: Zahlreiche Ministerien wurden halbiert, 40.000 Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen und Subventionen für Energie, Verkehr und Grundgüter stark reduziert. Reallöhne, Renten und Sozialleistungen wurden nicht an die Inflation angepasst. Dennoch sank die Armut von 53 auf 38 Prozent.

Mercadolibre als Wachstumsfavorit
In diesem dynamischen Umfeld profitieren insbesondere innovative Unternehmen, die direkt vom argentinischen Reformkurs profitieren. Mercadolibre, der führende E-Commerce- und Fintech-Anbieter aus Buenos Aires, zeigt beeindruckende Zahlen: Der Umsatz in Argentinien stieg zuletzt um 125 Prozent im Jahresvergleich, die Ebitda-Marge liegt stabil über 15 Prozent, und der Nettogewinn kletterte auf 494 Millionen Dollar. Finanzchef Martin de los Santos spricht von einem „außergewöhnlichen Momentum“, getragen durch starkes operatives Geschäft sowohl im E-Commerce- als auch im Fintech-Bereich.
Ein besonderes Highlight: Seit August 2025 bietet Mercadolibre in Argentinien eigene Kreditkarten an – ein Schritt, der zuvor nur in Brasilien und Mexiko umgesetzt wurde. Damit demonstriert das Unternehmen nicht nur starkes Wachstum, sondern auch Innovationskraft und die Fähigkeit, sich flexibel an die Chancen eines sich schnell verändernden Marktes anzupassen.
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