Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet, die im Schnitt weniger als eine Milliarde Dollar Gewinn prognostiziert hatten und damit rote Zahlen im Zeitraum Juli bis September. Im Vorjahreszeitraum hatten Corona-bedingte Schäden noch zu einem Verlust von 691 Millionen Dollar geführt. Die Prämieneinnahmen steigerte Swiss Re um knapp sechs Prozent auf 31,95 Milliarden Dollar.

An der Börse und bei Analysten kamen die Zahlen gut an. Mit einem Kursplus von 2,4 Prozent setzte sich Swiss Re deutlich von der insgesamt schwächeren Schweizer Börse ab und gehörte zu den größten Gewinnern unter den europäischen Versicherungswerten. Das Rückversicherungs- und des Erstversicherungsgeschäft hätten stark abgeschnitten, erklärten die Analysten von Barclays. Die Experten von Jefferies strichen die "äußerst bemerkenswerten" Schaden-Kosten-Sätze der beiden Sparten heraus - eine Kennzahl für die Rentabilität des Versicherungsgeschäfts.

Für Zuversicht sorgen dürften zudem Aussagen von Finanzchef John Dacey, der eine zumindest stabile Ausschüttung signalisiert. "Wir sind in der Lage, die derzeitige Dividende zu halten, wenn nicht sogar zu erhöhen", sagte er. Das letzte Wort zum Ausschüttungsvorschlag hat der Verwaltungsrat. Zuletzt hatte der Münchener-Rück-Rivale 5,90 Franken je Aktie an seine Aktionäre ausgezahlt. Die Dividendenrendite von fast sieben Prozent ist ein Spitzenwert unter Schweizer Großunternehmen und für viele Anleger ein Grund, sich die Anteile von Swiss Re ins Depot zu legen.

Dacey sieht zudem aktuell keine Anzeichen, dass Naturkatastrophen das Ergebnis im Schlussquartal überdurchschnittlich stark belasten könnten. Die Aussichten für die wichtige Vertragserneuerungsrunde im Januar seien gut, sagte der Manager. Er sei vorsichtig optimistisch, dass die Rückversicherer weitere Preiserhöhungen durchsetzen könnten.

"IDA", FLUT UND CORONA KOSTEN FAST DREI MILLIARDEN


In der größten Sparte Schaden-Rückversicherung schlugen Naturkatastrophen - allen voran Hurrikan "Ida", der Ende August und Anfang September an der US-Ostküste verheerende Schäden anrichtete und Dutzende Tote forderte, und die Flutschäden in Deutschland - mit insgesamt 1,7 Milliarden Dollar Kosten zu Buche. Trotzdem schloss der Bereich die ersten neun Monate mit 1,46 Milliarden Dollar Gewinn ab. Covid-19 forderte in der Lebens-Rückversicherung Tribut: Angesichts der höher als üblichen Sterblichkeit vor allem in den USA schossen die Schadenzahlungen auf 1,2 Milliarden Dollar hoch und die Sparte rutschte in die roten Zahlen. Das Erstversicherungsgeschäft für Großkunden - Corporate Solutions genannt - kehrte dagegen in die Gewinnzone zurück und auch an den Finanzmärkten verdiente der Konzern gut.

Branchenprimus Münchener Rück sieht sich nach neun Monaten auf Kurs zum angepeilten Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro.

rtr