* USA/KONJUNKTUR - Die US-Notenbank Fed will gegen eine von der Coronakrise ausgelöste Rezession alle Möglichkeiten nutzen. Die Währungshüter beließen den Leitzins in der Spanne von null bis 0,25 Prozent und gelobten zugleich, die gesamte Bandbreite der Instrumente zur Stützung der Wirtschaft zu nutzen. Die Notenbank werde sie "kraftvoll, vorausschauend und aggressiv" einsetzen, sagte Fed-Chef Jerome Powell in einer Videokonferenz nach dem Zinsbeschluss. Der Konjunktur stehe im Frühjahr ein "beispielloser" Einbruch ins Haus, nachdem die Wirtschaft schon zu Jahresbeginn geschrumpft war.

* EZB - Die heutige Zinssitzung steht erneut ganz im Zeichen der Coronavirus-Krise. Experten erwarten, dass Notenbank-Chefin Christine Lagarde ein düsteres Bild der Konjunktur im Euro-Raum zeichnen wird. Die Europäische Zentralbank hat bereits umfangreiche Notfall-Maßnahmen beschlossen, um die Wirtschaft zu stützen und die Kreditvergabe der Banken am Laufen zu halten. Viele Volkswirte erwarten daher, dass zunächst keine weiteren Rettungsprogramme beschlossen werden.

* FACEBOOK - Mitten in der Coronakrise macht der Konzern Hoffnung, dass die Talsohle bereits durchschritten ist. Die Werbeausgaben in den ersten drei Aprilwochen wiesen Anzeichen einer Stabilisierung auf, teilte das weltgrößte Internetnetzwerk mit. Sie hätten in etwa auf Vorjahresniveau gelegen. Die Facebook-Aktie sprang nachbörslich neun Prozent in die Höhe.

* BASF - Der Chemiekonzern zieht wegen der Corona-Krise seine Prognose für 2020 zurück. Konkrete Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung seien derzeit nicht möglich, da sowohl die Dauer und weitere Ausbreitung der Pandemie als auch künftige Maßnahmen zu ihrer Eindämmung nicht verlässlich abschätzbar seien, teilte das Unternehmen mit. BASF wolle für das abgelaufene Geschäftsjahr allerdings weiter eine Dividende von 3,30 Euro je Aktie zahlen.

* Der DEUTSCHE-BANK-Vorstandschef Christian Sewing geht nicht davon aus, dass die deutschen Geldhäuser wie in der Finanzkrise 2008/2009 gerettet werden müssen. Die Banken seien heute in einer ganz anderen Verfassung, sagt er in der ARD. Nach der jüngsten Arbeit an den Bilanzen und dem Eigenkapital "haben wir es wirklich mit stabilen Banken in Deutschland zu tun".

* LUFTHANSA - Im Ringen um Staatshilfen für Austrian Airlines (AUA) pocht Österreichs Kanzler Sebastian Kurz auf eine Absicherung. Auch eine Beteiligung an der Konzernmutter Lufthansa sei ein mögliches Szenario, sagte Kurz im ORF. "Eine Hilfe ohne Vorteile für den Standort Österreich, ohne eine Beteiligung an der Lufthansa, einfach nur so, die wird es nicht geben", sagte der Kanzler nach einem Treffen mit Lufhansa-Chef Carsten Spohr. Schließlich sei die Lufthansa ein deutsches Unternehmen und daher müsse es für Staatshilfe auch eine Gegenleistung geben.

* DEUTSCHE BÖRSE - Die von der Corona-Krise ausgelösten heftigen Börsenturbulenzen haben die Kassen des Konzerns gefüllt. Im ersten Quartal stiegen die Nettoerlöse um 27 Prozent auf 914,8 Millionen Euro, der bereinigte Überschuss legte um ein Drittel auf 387,4 Millionen Euro zu, wie der Betreiber der Frankfurter Börse mitteilte. Damit schnitt die Deutsche Börse besser ab als von Analysten erwartet. Dennoch hielt der Konzern an seiner Prognose fest, die für das Gesamtjahr nur einen leichten Gewinnanstieg auf rund 1,20 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro vorsieht. Im weiteren Jahresverlauf sei mit Rückgängen in einigen Geschäftsbereichen wie den Nettozinserträgen bei der Tochter Clearstream zu rechnen.

* WIRECARD - Der Zahlungsdienstleister hat eine Nachfolgerin für die ausgeschiedene Aufsichtsrätin Susana Quintana-Plaza gefunden. Die 52-jährige Hauke Stars solle der Hauptversammlung zur Wahl in das Kontrollgremium vorgeschlagen werden, teilte das Unternehmen mit. Die diplomierte Informatikerin gehört seit 2012 dem Konzernvorstand der Deutschen Börse an. Dort leitet sie den Geschäftsbereich, zu dem Börsengänge, der Aktienhandel und die Startup-Förderung gehören.

* HENKEL - Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben Insidern zufolge den Verkaufsprozess für bekannte Kosmetikmarken des US-Konzerns Coty ins Stocken gebracht. Die Interessenten - der Konsumgüterkonzern Henkel und der Finanzinvestor KKR - wollten Klarheit über die Auswirkungen der Pandemie auf die Coty-Marken, darunter Wella, Clairol sowie OPI-Nagellack, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Durch die behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise sind in zahlreichen Ländern Friseur- Salons und Nagelstudios geschlossen - das lastet auch auf den Coty-Marken. Henkel sei vor allem an der Shampoo-Marke Wella interessiert, KKR habe das gesamte Marken-Portfolio im Visier.

* VOLKSWAGEN - Die VW-Tochter Porsche startet nach sechs Wochen Pause wegen der Virus-Pandemie in ihren beiden Werken Zuffenhausen und Leipzig ab Montag wieder die Produktion.

* VOLKSWAGEN - Der Autobauer verschiebt die Wiederaufnahme seiner Produktion in den USA auf unbestimmte Zeit. Sie war ursprünglich für den 3. Mai angesetzt, hieß es in einer Erklärung. Das Werk in Chattanooga ist wegen der Pandemie heruntergefahren.

* TESLA hat ungeachtet der Coronavirus-Pandemie das dritte Quartal in Folge einen Gewinn verbucht. Der E-Auto-Pionier kündigte allerdings an, erst bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das laufende Quartal in drei Monaten einen Gesamtjahresausblick zu wagen. Es könne nicht vorhergesagt werden, wie schnell sich die weltweiten Lieferketten normalisieren werden. Tesla geht davon aus, die Produktion in den Fabriken in Kalifornien und China in den kommenden Wochen langsam hochfahren zu können.

* MICROSOFT - Wegen der florierenden Nachfrage nach Software für das Arbeiten am heimischen Schreibtisch und Cloud-Lösungen kletterte der Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres um 15 Prozent auf 35 Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Softwarekonzern mitteilte. Der Einfluss der Coronakrise auf die Erlöse sei minimal gewesen. "In zwei Monaten haben wir eine digitale Transformation erlebt, die sonst zwei Jahre gedauert hätte", sagte Microsoft-Chef Satya Nadella.

rtr