* BÖRSEN: Die Angst vor einem Wiederaufflammen der Corona-Pandemie hat die Wall Street auf die rasanteste Talfahrt seit dem Ausverkauf zu Beginn der Krise in den USA Mitte März geschickt. Ein pessimistischer Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed verdarb Investoren die Laune zusätzlich. Der US-Standardwerteindex Dow Jones brach am Donnerstag um 6,9 Prozent auf 25.128 Punkte ein. Der technologielastige Nasdaq verlor 5,3 Prozent auf 9493 Punkte und der breit gefasste S&P 500 rutschte um 5,9 Prozent auf 3002 Punkte ab. Dax und EuroStoxx50 büßten an Fronleichnam jeweils mehr als vier Prozent auf 11.970 beziehungsweise 3159 Punkte ein. Die asiatischen Aktienmärkte zogen am Freitag nach, allerdings verloren sie weniger stark. An der Börse in Tokio rutschte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Verlauf 1,5 Prozent auf 22.131 Punkte.

* COMMERZBANK - Nach dem jüngsten Brandbrief des Aktionärs Cerberus hat die Bank bekräftigt, ihre Kosten besser in den Griff zu bekommen. "Wir arbeiten weiter am Kostenmanagement, wo wir über die aktuellen Pläne hinaus zusätzliches Potenzial sehen", sagte Commerzbank-Chef Martin Zielke in einer Online-Konferenz. "Es ist unser klares Ziel, die Rentabilität zu verbessern, und das geht über Kostenmaßnahmen hinaus." Die Bank werde bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal eine Weiterentwicklung der Strategie vorstellen und damit auch zusätzliche Sparmaßnahmen.

* TWITTER hat nach eigenen Angaben mehr als 170.000 Konten entfernt, die in betrügerischer Weise Nachrichten im Interesse der chinesischen Regierung verbreitet haben - auch über das Coronavirus. Dabei sei ein Kernnetzwerk mit 23.750 hochaktiven Konten gesperrt worden, sowie etwa 150.000 Konten, die offenbar den Inhalt der Kernkonten verstärken sollten, teilte das US-Kurznachrichtenportal mit. Dabei sei es auch um Berichte über die Proteste der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gegangen.

* Nach AMAZON und IBM wird auch MICROSOFT der US-Polizei keine Software für die automatische Gesichtserkennung zur Verfügung stellen. Man verkaufe derartige Technologie gegenwärtig nicht an Polizeibehörden, hieß es in einer Erklärung des Technologiekonzerns. Dies werde so lange nicht geschehen, bis es eine Regulierung durch ein Bundesgesetz gebe. Amazon hatte am Vortag ein einjähriges Moratorium ausgerufen, IBM stiegt ganz aus dem Geschäft mit Gesichtserkennungs- und Analysesoftware aus.

* NESTLE erwägt einen Verkauf von Teilen seiner Wassersparte in Nordamerika, darunter die Marke Pure Life. Bis Anfang 2021 solle eine entsprechende strategische Prüfung abgeschossen sein. Zusatzinfo unter Doppelklick auf

* BREXIT - Bei den festgefahrenen Brexit-Verhandlungen hat die EU neue Gespräche mit Großbritannien auf Spitzenebene angekündigt. Ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte, für Montag sei eine Video-Konferenz mit Premierminister Boris Johnson, Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Parlamentspräsident David Sassoli geplant. Die Regierung in London kündigte ihrerseits an, man habe einem beschleunigten Zeitplan für die Handelsgespräche zugestimmt. Vom 29. Juni bis zum 27. Juli sollten wöchentliche Sitzungen abgehalten werden, "ein Mix aus formellen Verhandlungsrunden und kleineren Gruppentreffen".

* BREXIT - Großbritannien hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Pläne für vollständige Grenzkontrollen im Warenverkehr mit der EU ab dem 1. Januar fallengelassen. Stattdessen sei nun an Häfen wie Dover vorübergehend ein lockeres Kontrollsystem für Importe aus der Europäischen Union geplant, berichtete die "Financial Times". Dies sei unabhängig davon, ob bis zum Ende der Übergangsfrist nach dem EU-Austritt am 31. Dezember ein Handelsabkommen mit Brüssel erzielt werde. Hintergrund seien Forderungen der britischen Wirtschaft, angesichts der Corona-Krise zusätzliche Unsicherheiten zu vermeiden. Ziel sei es, dass der Warenfluss nicht durch bürokratische Hürden behindert werde.

* GROSSBRITANNIEN - Das britische Finanzministerium führt einem Insider zufolge Gespräche mit Banken und Vermögensverwaltern, wie reichere Bürger des Landes stärker an den Kosten zur Bewältigung der Virus-Pandemie beteiligt werden könnten.

rtr