Besonders volumenträchtige Transaktionen waren bei dem weniger bekannten Nebenwert GESCO zu beobachten. Das Unternehmen beteiligt sich an gesunden mittelständischen Unternehmen, die in ihrem Segment als "Hidden Champion", also als Markt- oder Technologieführer gelten - und das mit Erfolg. Auf der Hauptversammlung wurde eine Anhebung der Dividende von 1,75 auf 2,00 Euro beschlossen. Darüber hinaus genehmigte die Hauptversammlung unter anderem einen Aktiensplit in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln. In diesem Zusammenhang soll das Grundkapital durch Umwandlung von Kapitalrücklagen von gegenwärtig 8.645.000 EUR auf 9.975.000 EUR erhöht werden. Nachfolgend wird das Grundkapital im Verhältnis 1:3 neu eingeteilt, so dass sich die bisherige Aktienanzahl von 3,325 Millionen auf 9,975 Millionen Aktien verdreifachen wird. Mit der Kapitalmaßnahme will das Management die Liquidität sowie die Attraktivität der Aktie insbesondere für Privatanleger zu steigern.

Vorstandschef Eric Bernhard und Aufsichtsratsmitglied Stefan Heimöller gingen mit gutem Beispiel voran und kauften im September im Zuge von insgesamt sechs Transaktionen Aktien des von ihnen geführten Unternehmens. Insgesamt belief sich das kumulierte Transaktionsvolumen beider Insider auf fast 230.000 Euro. Besonders interessant: Auch in den Monaten zuvor gab es zahlreiche Käufe - auch von anderen GESCO-Managern - zu beobachten. Privatanleger können diesen Trend als Indiz für eine gesunde Verfassung des Unternehmens interpretieren.

Unter charttechnischen Aspekten kann man dem Titel seit drei Jahren einen Seitwärtstrend zwischen 63 und 68 Euro attestieren. Markante Widerstandszonen sind im Bereich von 70, 74 und 78 Euro angesiedelt. Einen massiven charttechnischen Boden kann man hingegen im Bereich von 64 bis 66 Euro ausmachen. Um keinen chartinduzierten Verkaufsdruck aufkommen zu lassen, sollte diese Kurszone möglichst unverletzt bleiben.

Auf Seite 2: Munich Re - Vorstand Arnoldussen verkauft

Munich Re-Vorstand Ludger Arnoldussen hat sich im September von 507 Aktien im Volumen von 83.587 Euro getrennt und folgte damit seinen Kollegen Thomas Blunck und Jörg Schneider, die sich im August zusammen von insgesamt 2.745 Titel im Gegenwert von über 436.000 Euro getrennt hatten. Arnoldussen ist übrigens "Wiederholungstäter". Mitte März trennte er sich von 873 Aktien und erlöste dadurch fast 163.000 Euro. In den vergangenen Monaten gab es beim weltgrößten Rückversicherer zwar auch diverse Insiderkäufe zu beobachten, diese sollten allerdings nicht überbewertet werden, da es sich dabei meist um variable Vergütungen (verpflichtendes Eigeninvestment in Aktien) gehandelt hat.

Unter charttechnischen Aspekten drängt sich bei der Aktie von Munich Re nach dem jüngsten Rebound um fast 17 Prozent derzeit kein Einstieg auf. Aktuell notiert der DAX-Wert unter seiner 200-Tage-Linie, die weiterhin eine klare Abwärtstendenz aufweist. Beides betrachten chartorientierte Investoren eher als negativ. Nun darf man gespannt sein, ob die im Bereich von 160 Euro angesiedelte Unterstützungszone erfolgreich verteidigt werden kann. Der Timingindikator Relative-Stärke-Index prallte kürzlich an der Marke von 70 Prozent ab. Werte darüber werden als überkaufte Lage angesehen, wodurch sich die Gefahr technischer Korrekturen erhöht.

Auf Seite 3: ProSiebenSat.1 - Kauf mit Seltenheitswert

Obwohl die Aktie des DAX-Neulings ProSiebenSat.1 in den vergangenen zwölf Monaten um über 20 Prozent abgestürzt ist, hält sich das Kaufinteresse unter den Managern des Medienunternehmens in Grenzen. Einen Mini-Kauf gab es im September dennoch zu vermelden, schließlich erwarb die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Marion Helmes am 8. September 1.000 Aktien im Wert von über 39.000 Euro. Dies stellte bei ProSiebenSat.1 erst den zweiten Insiderkauf des Jahres 2016 dar. Zur Erinnerung: Am 1. März kaufte Aufsichtsratsmitglied Adam Cahan für 21.283 Euro 440 ProSiebenSat.1-Aktien. Mit Blick auf die Insidertransaktionen kann man das Medienunternehmen getrost in die Kategorie "Langweiler" einordnen.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.