Anlegerschützer lobt die Arbeit des Insolvenzverwalters bei der Pleitecontainerfirma P & R. Von Bernhard Bomke

€URO AM SONNTAG: Herr Loipfinger, die P & R-Insolvenzverwalter teilten diese -Woche mit, die 630 000 real existierenden Hochseecontainer brächten voraussichtlich noch Erlöse von über einer Milliarde Euro. Ist das für die 54 000 P & R-Anleger so gut, wie es klingt?
STEFAN LOIPFINGER: Das ist auf jeden Fall besser als die 800 Millionen Euro, die die Insolvenzverwalter bislang in Aussicht gestellt hatten. Und die gute Milliarde aus Mieteinnahmen und Verkaufserlösen für die Container sind auch mehr Geld als die 850 Millionen Euro, die ich selbst 2018 mal errechnet hatte. Ich finde, Insolvenzverwalter Michael Jaffé und sein Kollege machen mit ihrem Konzept, die Container nicht gleich zu verkaufen, sondern noch eine Weile zu vermieten, um für die Anleger Erlöse zu erzielen, alles richtig.

Bislang stand in Aussicht, dass die Anleger im schlechtesten Fall nur noch zehn Prozent ihres Gelds, das sie in P & R-Container gesteckt haben, zurückbekommen. Wird es nun deutlich mehr werden?
Die angemeldeten Forderungen der Anleger summieren sich auf gut drei Milliarden Euro. Wenn tatsächlich Erlöse von mehr als einer Milliarde Euro erzielt werden, spricht das dafür, dass die Rückzahlungsquote bei 35 Prozent liegen könnte. Oder sagen wir bei 30 Prozent. Das Verfahren kostet ja Geld und die Insolvenzverwalter bekommen eine erhebliche Vergütung. Dafür machen sie auch einen guten Job.

Die gut 30 Prozent würde dann jeder Anleger erhalten?
So wie es aussieht, bekommen am Ende alle die gleiche Quote. Gut möglich, dass es 2020 die ersten zehn Prozent gibt, 2022 die nächsten und irgendwann später noch einmal eine ähnlich hohe Schlusszahlung.

Können die Anleger noch irgendwas tun?
Das Insolvenzverfahren läuft ordentlich. Sie können momentan nur abwarten.