Im August hatten die Saarländer noch mit einer Gewinnwarnung enttäuscht. Der Umsatz legte während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs um 2,3 Prozent auf 122,2 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn (Ebitda) sank um 37 Prozent auf acht Millionen Euro. Analysten der Berenberg Bank erwarten, dass die Schwäche des ­Automobilsektors das Geschäft des Zulieferers weiter belastet. Auch der Rest von Nanogates Aktivitäten sei nicht immun gegen zyklische Abschwünge. Die Analysten senkten ihre Ebitda-Schätzungen bis 2021 im Durchschnitt um 32 Prozent und stuften die Aktie auf "Halten" zurück.

SMT Scharf ist das nächste Opfer des schwachen Wirtschaftswachstums. Der Minenausrüster kürzt die bisher avisierte Umsatzspanne von 72 bis 75 Millionen auf 65 bis 67 Mil­lionen Euro und die angestrebte ­Ebitda-Bandbreite um eine Million auf 4,5 bis fünf Millionen Euro. Auch der geplante Zukauf zur Stärkung des Tunnelgeschäfts wurde abgesagt. Dem konjunkturellen Gegenwind kann selbst die strukturell gute Aufstellung von SMT kaum standhalten. Anleger meiden das Papier.

Die Aktien von Solutions 30 werden seit Mai von berühmten Shortsellern wie Muddy Waters leer verkauft. Die Profis suchen Firmen mit zweifelhaften Bilanzen und setzen auf fallende Kurse. Jüngst warfen Artikel der "Financial Times" Fragen zur Glaubhaftigkeit der Zahlen auf. Hauptsächlich wurden Form- und Übersetzungs­fehler aufgezeigt. Die fehlenden Kapitalflussrechnungen aber müssen verunsichern, auch wenn diese am registrierten Firmensitz Luxemburg keine Pflicht sind. Zuletzt legte der IT-Dienstleister auch diese Angaben vor. Sollten Formfehler und schlampige Übersetzungen alles sein, was Solutions 30 vorzuwerfen ist, bietet die Aktie Aufholpotenzial. Noch ist eine solche Spekulation zu riskant. Leerverkäufer haben meist mehr als einen Kritikpunkt im Köcher.