Denn das wichtigste Asset des Unternehmens könnte sich als nicht werthaltig erweisen. Das Unternehmen hatte 2017 die bolivische Minenfirma Alcira für 45 Millionen Dollar übernommen. Damals ging es um ein 3,2 Quadratkilometer großes Areal, das sogenannte Silver Sand Project. Anfang 2019 schloss New Pacific einen Deal mit der staatlichen Minenfirma Comibol für weitere 57 Quadratkilometer Umland. Es war das erste Geschäft einer ausländischen Firma mit Comibol, seit 2006 Evo Morales das Präsidentenamt übernommen hatte. Weil die Gesellschaft Bohrungen mit angeblich hohem Silbergehalt durchführte, sprang die Aktie nach oben. Allerdings hat das Parlament dem Geschäft bis heute nicht zugestimmt. Und hier wird es riskant. Denn die politischen Verhältnisse haben sich geändert. Morales und der für den Deal verantwortliche Minister César Navarro sind nicht mehr im Amt und mussten nach einem Putsch das Land verlassen. Navarros Nachfolger Carlos Huallpa sprach im Januar in Zusammenhang mit dem Alcira-Deal von Bestechung. In der Tat sind die Gewinnbeteiligungen Boliviens sehr niedrig. Wenn es demnächst eine neue Regierung gibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Parlament die Deals nicht genehmigen wird. Dann dürfte der Börsenwert des defizitären Explorers von 559 Millionen Euro deutlich sinken.