17.43 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt den Aufbau eines Zentrums für mRNA-Impfstoffe in Südafrika bekannt. An dem Technologie-Transfer sollen die Unternehmen Afrigen Biologics und Biovac beteiligt sein, teilt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mit. Einem WHO-Wissenschaftler zufolge laufen dazu auch Gespräche mit Pfizer - dem Impfstoff-Partner von BioNTech - und Moderna. Im besten Fall könne Südafrika in neun bis zwölf Monaten eigene Coronavirus-Impfstoffe herstellen.

13.59 Uhr - Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ruft die Fußballfans im Münchner Stadion erneut zum Tragen von Masken auf. "Die Pandemie läuft noch, wir haben gegen das Virus noch nicht gewonnen", erklärt er. Sein Ministerium habe Kontakt zum DFB aufgenommen, um zu erreichen, dass mehr Fans bei den nächsten Spielen eine Maske trügen. "Derzeit setzen wir den intensiven Austausch auch mit der Stadt München fort. Die EM vor Zuschauern ist ein Modellversuch, den wir eng begleiten. Die Erfahrungen dabei werden wir auch bei künftigen Überlegungen zum regulären Zuschauerbetrieb im Profifußball berücksichtigen." Die deutsche Elf spielt am Mittwoch gegen Ungarn.

13.52 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert dafür, das Thema Pandemie möglichst aus dem politischen Streit herauszuhalten. Angesichts der Entspannung in der Krise gelte es nun, zu einer "Phase des Aufarbeitens, nicht des politischen Abarbeitens" überzugehen, sagt der CDU-Politiker auf dem deutschen Krankenhausgipfel. Es müssten mit Blick auf künftige Pandemien Lehren aus der "Jahrhundereignis" Covid gezogen werden, das zur größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik geführt habe. Nach mutmaßlichem Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren war ein Streit darüber entbrannt, wer hier künftig schärfer kontrollieren soll. Spahn war vonseiten der SPD vorgeworfen worden, Lücken für Betrüger zugelassen zu haben.

12.21 Uhr - Die EU-Kommission hat Österreich grünes Licht für den Corona-Wiederaufbauplan gegeben und dafür Gelder von 3,5 Milliarden Euro zugesagt. Der Plan erfülle alle Kriterien, sagt Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Wien. Das Vorhaben wird bis 2026 aus EU-Fördermitteln finanziert. Sobald der Plan im Juli auch von den EU-Finanzministern genehmigt wird, erhält Österreich 450 Millionen Euro Vorfinanzierung für die im Plan vorgesehenen Projekte.

12.03 Uhr - In Frankreich dürfen Nachtclubs ab dem 9. Juli wieder öffnen und damit erstmals seit dem ersten Lockdwon im März vorigen Jahres. Dies kündigt die Regierung an und treibt ihre Lockerungen nach dem dritten Lockdown voran. So ist seit dem 19. Mai die Außengastronomie wieder offen, seit Anfang Juni dürfen Restaurants, Bars und Cafes erstmals nach sieben Monaten auch wieder im Innenbereich Gäste empfangen. Laut der Gastgewerbegewerkschaft UMIH haben in der Corona-Krise von den 1600 Nachtclubs in Frankreich mehr als 100 ganz dichtmachen müssen.

11.55 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, trotz aktuell niedriger Infektionszahlen in Deutschland müsse die Pandemie weiterhin genau beobachtet werden. Es könne vor allem wegen der Delta-Variante größere lokale Ausbrüche geben, wie die jüngsten Beispiele in Großbritannien und Portugal zeigten. Delta sei deutlich ansteckender. "Deswegen müssen wir uns dieses Risikos bewusst sein."

10.58 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in den Unions-Beratungen nach Auskunft eines Teilnehmers zur Vorsicht in der Corona-Pandemie gemahnt. "Wir sind bei einer erfreulichen Inzidenz unter zehn", sagt sie. "Aber das ist immer noch dreimal so hoch wie vor zwölf Monaten." Man müsse das richtige Maß an Freiheit und Vorsicht finden. Maske tragen sei das einfachste Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen, sagt sie.

10.33 Uhr - Bei den Olympischen Spielen in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie maximal 10.000 heimische Zuschauer zu den Wettkämpfen zugelassen. Die Organisatoren teilen mit, dass man sich auf diese Obergrenze verständigt habe. Zugleich dürften die Publikumskapazitäten der Sportstätten nur zu höchstens 50 Prozent ausgeschöpft werden. Die Zuschauerzahl könne zudem weiter beschränkt werden, sollte sich die Corona-Lage verschärfen. Zuschauer aus dem Ausland sind bereits ausgeschlossen worden. In der Bevölkerung gibt es aus Furcht vor einer wieder verstärkten Virus-Ausbreitung eine große Skepsis gegenüber den Olympischen Spielen, die am 23. Juli beginnen sollen und wegen der Pandemie im vergangenen Jahr verschoben worden waren. In Umfragen hat sich zuletzt eine Mehrheit gegen die Austragung ausgesprochen.

09.13 Uhr - Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar im November und Dezember 2022 dürfen nur vollständig gegen Corona geimpfte Fans in die Stadien. Das kündigt der Ministerpräsident des Golf-Emirats, Scheich Chalid bin Chalifa bin Abdulasis Al-Thani, im Gespräch mit mehreren Zeitungen an. Er fügt hinzu, dass Katar derzeit Gespräche zur Sicherung von einer Million Impfdosen führe, falls die globalen Immunisierungsbemühungen bis zu dem Turnier wider erwarten nicht ausreichend vorangekommen sein sollten. Wie die Impfung dann konkret ablaufen soll, war nicht klar. Derzeit sind bei den meisten Vakzinen zwei Impfungen im Abstand von mehreren Wochen nötig.

04.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 346 neue Positiv-Tests. Das sind 203 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 8,6 von 8,8 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.395 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.

03.04 Uhr - Die Mehrheit der 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Konzerne plant einer Umfrage zufolge eine Ausweitung der mobilen Arbeit auch nach der Pandemie. Das berichtet die Funke Mediengruppe (Montagausgaben) unter Berufung auf eine Erhebung unter den 30 Dax-Konzernen. 22 Unternehmen bekundeten darin ihr Interesse, die Zahl der mobilen Arbeitstage künftig erhöhen zu wollen. Mit dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht Ende Juni ist ein Streit zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern entbrannt - auch mit Blick auf eine mögliche gesetzliche Regelung über die Dauer der Pandemie hinaus. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert das Auslaufen der Homeoffice-Pflicht. "Die Homeoffice-Regelungen hätten verlängert werden müssen", sagt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel den Zeitungen der Funke-Gruppe. "Noch sind wir nicht durch mit der Pandemie und es ist erwiesen, dass das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen deutlich höher ist."

02.53 Uhr - Angesichts der Verbreitung der Delta-Variante warnt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vor den Gefahren für Menschen ohne Impfschutz. "Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass wir uns eine höhere Inzidenz leisten können, wenn die Impfquote weiter steigt. Denn für die Ungeimpften bleibt das Risiko weiterhin sehr hoch", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). "Angenommen wir haben eine Impfquote von 66 Prozent, also zwei Drittel der Bevölkerung wären vollständig geimpft, und die Inzidenz läge bei 30. Das würde bedeuten, dass unter den Ungeimpften die Inzidenz sogar bei 90 läge. Die Menschen ohne Impfschutz sind damit einem viel höheren Risiko ausgesetzt." Je stärker die Delta-Variante sich verbreite, "desto mehr ungeimpfte Menschen würden auch sterben". Er gehe fest davon aus, dass sich die Delta-Variante auch in Deutschland durchsetzen werde.

02.49 Uhr - Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN), Christian  Karagiannidis, rechnet in einer möglichen vierten Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen. "Wir werden, wenn es im Herbst zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommt, sehr genau auf die Neuaufnahmen auf den Intensivstationen schauen müssen. Wenn die vulnerablen Gruppen bis dahin sehr gut geimpft sind, könnte es auch bei höheren Inzidenzen viel weniger schwere Verläufe geben", sagt Karagiannidis der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe).

00.10 Uhr - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schließt wegen der sich auch in Deutschland ausbreitenden ansteckenden Delta-Variante des Corona-Virus eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus. "Ich rechne damit, dass die Delta-Variante in einem Monat auch in Deutschland die vorherrschende Variante ist. Dann stellt sich die Frage: Wie wirkt welches Vakzin auf sie?", sagt Bouffier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Natürlich würden die Menschen im Sommer wieder verreisen und es sei nicht ausgeschlossen, dass einige infiziert zurückkommen. "Von den Antworten auf diese Fragen hängt ab, ob wir eine vierte Welle bekommen und wieder zu Kontaktbeschränkungen zurückkehren. Ausschließen können wir das nicht."

rtr