Egal, ob Fliesen im Bad, Bücherregel im Wohnzimmer oder Mini-Kräutergarten auf dem Balkon - echte Heimwerker schrecken vor keiner Aufgabe zurück. Seit Jahren geht der Trend in Deutschland zum Do-it-yourself, kurz DIY. Die großen Baumarktketten fachen den Boom mit aufwendigen Werbefilmen und markigen Slogans im Stil von "Es gibt immer was zu tun" oder "Hier hilft man sich" zusätzlich an.

In der Vermögensplanung ist der Drang zum Selbermachen weniger stark ausgeprägt. Die Mehrheit scheut vor dem DIY-Wertpapierkauf zurück. Gerade einmal rund neun Millionen Deutsche über 14 Jahren halten Aktien oder sind mittels Fonds in dieser Anlageklasse positioniert. Die daraus resultierende Quote von 14 Prozent liegt zwar über dem Niveau der Nachbarländer Österreich und Frankreich. Im Vergleich zu den USA ist die Bundesrepublik jedoch ein Land der "Börsenmuffel" (siehe Grafik Seite 3). "Leider halten sich bei den Bürgern in Deutschland hartnäckig viele Vorurteile gegenüber der Aktienanlage", erklärt Christine Bortenlänger, Chefin des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Sie wird nicht müde, für diese Anlageform zu trommeln und fordert dabei die Unterstützung der Politik: "Aktien müssen beispielsweise viel stärker als bisher in der betrieblichen und privaten Altersvorsorge eingesetzt werden."

Zinsflaute ohne Ende



An Kapital mangelt es nicht: Laut Zahlen der Bundesbank bewegt sich das Geldvermögen auf Rekordniveau. Ende 2016 besaßen die Privathaushalte in Deutschland die stattliche Summe von knapp 5,7 Billionen Euro. Zu annähernd 40 Prozent handelte es sich dabei um Bargeld sowie Bank- und Spareinlagen. Während ein ähnlich großer Anteil auf Versicherungsansprüche entfiel, steuerten Aktien und Investmentfonds lediglich rund 1,1 Billionen Euro zum Geldvermögen bei (siehe Grafik Seite 3, Mitte). Immerhin: Während der vergangenen fünf Jahre erhöhte sich der Anteil dieses Vermögenssegments überproportional um knapp 50 Prozent. Die Bundesbank sieht das erhöhte Risikobewusstsein in direktem Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld. Sichere Anlageformen wie Sparbuch oder Laufzeit- und Geldmarktkonten werfen seit Jahren kaum etwas ab. Ein Ende der Flaute scheint nicht in Sicht. Obwohl sich die Wirtschaft erholt, denkt die Europäische Zentralbank scheinbar nicht daran, etwas am Nullzins zu ändern. Da die Inflationsrate zuletzt angesprungen ist, muss der klassische Sparer damit leben, dass sein Vermögen de facto sogar schrumpft.

Derweil eilen die Aktienmärkte von Rekord zu Rekord und bessern damit ihre Langfristbilanz weiter auf. "Wer in der Vergangenheit sein Geld in den DAX investiert hat, konnte bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren jährliche Renditen von sechs bis neun Prozent erwirtschaften", stellt Christine Bortenschläger fest. Sie verweist auf das vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) erstellte DAX-Renditedreieck. Natürlich lässt sich eine gewisse Rückschlagsgefahr nach der jüngsten Börsenrally nicht ausschließen. Jedoch sollten sich Sparer, die für ihre langfristige Vermögensplanung nach Renditequellen suchen, davon nicht abhalten lassen.

Auf Seite 2: ETFs auf dem Vormarsch





ETFs auf dem Vormarsch



Wichtig ist vielmehr, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern das Kapital breit zu streuen - Stichwort "Diversifikation". Heutzutage ist es einfach wie nie, unter Beachtung dieser Prämisse erste Schritte in die Börsenwelt zu wagen. "Fonds ermöglichen Privatanlegern schon mit kleinen Anlagebeträgen die Teilhabe am globalen Wirtschaftswachstum", meint Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands BVI. Er vertritt die Interessen eines in Deutschland knapp 2,9 Billionen Euro schweren Sektors. Rund ein Drittel dieser Summe lag per Ende März in offenen Publikumsfonds, dem Terrain der Privatanleger. Zwar ist das Segment traditionell die Domäne aktiv verwalteter Vehikel. Doch die Bedeutung der kurz nach der Jahrtausendwende eingeführten Exchange Traded Funds (ETF) nimmt zu: Innerhalb von drei Jahren dehnten sich die vom BVI für Deutschland bilanzierten Assets under Management (AuM) um 41 Prozent auf 118 Milliarden Euro aus.

Das Prinzip ist einfach: Ein ETF bildet den zugrunde liegenden Index möglichst genau ab. Dabei greift sein Anbieter entweder zur physischen oder zur swapbasierten Replikation (siehe Glossar Seite 4). Gegenüber der aktiven Konkurrenz punkten börsengehandelte Indexfonds vor allem mit niedrigen Gebühren. Viele Kosten eines Fonds werden in der Total Expense Ratio (TER) zusammengefasst. Gerade bei bekannten Benchmarks wie dem DAX ist das passive Investment für eine TER von weniger als 0,1 Prozent zu haben. Sobald der Anleger einen solchen ETF kauft, ist sein Kapital direkt an das Auf und Ab des jeweiligen Index gekoppelt.

Dagegen versuchen aktive Portfoliomanager, eine Überrendite gegenüber einem Vergleichsmarkt zu erzielen. Das stärkste Wachstum verzeichnen in Deutschland momentan die Mischfonds. Hier verteilen die Verantwortlichen das Kapital über mehrere Anlageklassen hinweg. Angesichts der enormen Auswahl bedarf es eines gewissen Aufwands, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Daher hat sich die Redaktion in der umfangreichen Datenbank von BÖRSE ONLINE einmal mehr auf die Suche nach den besten Mischfonds gemacht. Auf Seite 11 - 13 stellen wir drei Spitzenprodukte vor. Bereits auf den Seiten 5 - 10 finden Sie sechs Aktien-ETFs, die wir für besonders geeignet für eine langfristige Positionierung in dieser Anlageklasse halten. Egal, ob aktiv oder passiv: Über einen Sparplan können Anleger die vorgestellten Produkte systematisch in ihre Vermögensplanung aufnehmen. Dabei stoßen sie gerade bei den Direktbanken auf ein umfangreiches Angebot und attraktive Konditionen - der Trend geht also auch in der Finanzplanung eindeutig zum DIY.

Auf Seite 3: Land der Sparer auf einen Blick













Auf Seite 4: Glossar - wichtige Begriffe zu Fonds und ETFs





Glossar - wichtige Begriffe zu Fonds und ETFs



Assets under Management (AuM): Gesamtsumme des verwalteten Vermögens eines Fonds.

Ausgabeaufschlag: Differenz aus dem für einen Investmentfonds zu zahlenden Kaufpreis und dem aktuellen Wert des Anteils. Über diesen Aufschlag decken die Anbieter Vertriebs- und Beratungskosten ab. Fondsvermittler und Direktbanken gewähren häufig einen Rabatt oder verzichten ganz auf diesen Obolus. Bei ETFs fallen keine Ausgabeaufschläge an.

DAX-Renditedreieck: Grafische Darstellung der mit einer Anlage im Deutschen Aktienindex seit 1967 über unterschiedliche Zeiträume erzielten Performance. Download unter: www.dai.de

Gewinnverwendung: Umgang mit laufenden Erträgen, insbesondere Zinsen und Dividenden. Ein Fonds oder ETF kann die Zuflüsse über Ausschüttungen an die Anteilseigner weitergeben. Das Gegenmodell stellt die Thesaurierung dar - hier werden die Erträge in das Fondsvermögen reinvestiert.

Net Asset Value (NAV): Wert sämtlicher durch den Fonds gehaltenen Positionen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Über den Vergleich des Nettoinventarwerts mit dem Börsenkurs können Anleger die Handelsqualität beurteilen.

Physische Replikation: ETF investiert direkt in die Wertpapiere des Referenzindex analog zu deren Gewichtung in der Benchmark. Alternativ kauft der ETF einen repräsentativen Teil - hier spricht der Fachjargon von Optimized Sampling.

Sondervermögen: Rechtlicher Status von Investmentfonds und ETFs. Das Vermögen eines Fonds wird durch eine Kapitalverwaltungsgesellschaft treuhänderisch gehalten und ist strikt von deren -Betriebsvermögen getrennt. Bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft ist der Anleger auf diese Weise vor dem Verlust seiner Anteile geschützt.

Sparplan: Regelmäßige Einzahlung eines bestimmten Betrags, um damit Fonds oder ETFs zu kaufen. Dabei werden in Zeiten hoher Kurse vergleichsweise wenige Anteile gekauft, während die Stückzahl in schwachen Marktphasen größer ausfällt. Auf diese Weise kann der Sparer auf lange Sicht vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt profitieren.

Synthetische Replikation: ETF bildet die Benchmark (den Index) über einen Swap ab. Dabei tauscht er die Erträge aus einem Wertpapierkorb mit einem Kontrahenten gegen die Indexperformance.

Total Expense Ratio (TER): Gesamtkostenquote eines Fonds, die neben der Managementgebühr auch viele weitere Aufwendungen, etwa Depotkosten des Fonds, umfasst.

Auf Seite 5 - 10: Die besten Aktien-ETFs





DAX: Das Jubiläum kann kommen



In gut einem Jahr feiert der DAX seinen 30. Geburtstag. Seitdem der Deutsche Aktienindex am 1. Juli 1988 aus der Taufe gehoben wurde, hat er sich weit über die Landesgrenzen hinaus als Spiegelbild der heimischen Wirtschaft etabliert.

Zurzeit präsentieren sich die 30 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarkts in Top-Form. Der DAX eilt von Rekord zu Rekord. Vor Kurzem hat BÖRSE ONLINE (Ausgabe 20/2017) fünf Gründe aufgelistet, warum es für einen Einstieg nicht zu spät ist. Neben der guten Konjunkturlage sprechen insbesondere die steigenden Unternehmensgewinne sowie die notorisch tiefen Zinsen für eine Fortsetzung der Aufwärtsfahrt.

Natürlich wird der DAX das jüngste Tempo nicht auf Dauer halten können - die Vergangenheit zeigt, dass es immer wieder zu teils herben Rückschlägen kommt. Doch gerade für langfristig orientierte Anleger bietet der Index eine Möglichkeit, das "Who’s who" des deutschen Aktienmarkts in die Vermögensplanung zu implementieren.

Ein dazu passendes Produkt kommt von db x-trackers. Das ETF-Label der Deutschen Bank bildet den DAX gegen eine tiefe TER von 0,09 Prozent passiv ab und bietet dabei eine hohe Handelsqualität. Zudem lassen sich bei mehreren Direktbanken Sparpläne auf den Indexfonds einrichten.





MDAX: Geballte Qualität, starke Performance



Im MDAX kommt die zweite Reihe des deutschen Aktienmarkts zusammen. In puncto Performance braucht sich die mit 50 mittelgroßen Unternehmen bestückte Auswahl nicht vor dem DAX zu verstecken.

Im langfristigen Vergleich schneidet der MDAX sogar besser ab als der Leitindex. Hinter der Outperformance verbirgt sich ein typischer Wesenszug der Mid Caps: Es handelt sich vielfach um Unternehmen, die zwar weniger bekannt sind als die meisten DAX-Konzerne. Das hindert sie aber nicht daran, in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern eine führende Stellung einzunehmen. Das Etikett "Hidden Champion" verdient sich der Ticketvermarkter CTS Eventim genauso wie der Anlagenbauer Krones oder der Großküchenausrüster Rational - um nur drei Beispiele zu nennen.

Zu den ETF-Häusern, die den MDAX in ihr Repertoire aufgenommen haben, zählt Deka. Gut drei Jahre nach der Auflage verwaltet die relativ kleine Anbieterin knapp 340 Millionen Euro in diesem Fonds. Die Abbildung erfolgt physisch, der passive Fonds hält also sämtlich MDAX-Aktien. Mit einer TER von 0,3 Prozent per annum bietet Deka derzeit, gleichauf mit einem Pendant von Comstage, das günstige Angebot für diesen starken Referenzindex.





MSCI World: Günstiger Einstieg in die Aktien-Weltauswahl



Die Diversifikation zählt zu den wichtigsten Grundregeln einer erfolgreichen Geldanlage. Sowohl aus geografischer Sicht als auch in Bezug auf die vertretenen Sektoren ist der MSCI-World-Index gut geeignet, dieses Prinzip in die Tat umzusetzen.

Aktuell enthält das globale Börsenbarometer mehr als 1600 Aktien aus 23 entwickelten Ländern. Damit deckt er rund 85 Prozent der Börsenkapitalisierung des jeweiligen Markts ab. Elf verschiedene Sektoren sind im MSCI-World-Index vertreten. Mit einer Gewichtung von 17 Prozent geben Finanzaktien den Ton an. Prozentual zweistellige Anteile steuern zudem die Sektoren IT, Konsumgüter, Healthcare und Industrie bei.

Kleines Manko: Auf US-Aktien entfallen 59 Prozent der Auswahl. Damit trägt der MSCI World der führenden Stellung der USA innerhalb der Weltwirtschaft mehr als gebührend Rechnung.

Für eine günstige TER von 0,2 Prozent im Jahr packt Comstage die Weltauswahl in den ETF-Mantel. Das Commerzbank-Label bildet den Basiswert synthetisch ab. Bei Indizes mit derart vielen Bestandteilen kann diese Methode ihre Stärken ausspielen. Mit einem AuM von 1,1 Milliarden Euro bewegt sich der Fonds im Mittelfeld der 13 in Deutschland notierten ETFs auf den MSCI World.





S & P 500: Investment-Koloss mit attraktiven Konditionen



Passive Indexfonds erlebten in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg. In Europa haben sich die Volumen dieser Fonds seit 2013 auf 572 Milliarden Euro verdoppelt. An der Spitze des Booms steht iShares. Der Branchenkrösus verfügt auf dem alten Kontinent über einen Marktanteil von knapp 50 Prozent.

Mit dem ETF auf den S & P-500-Index stellt iShares auch den größten Einzelfonds. Momentan verwaltet das ETF-Label der US-Investmentgesellschaft BlackRock in diesem Produkt mehr als 19 Milliarden Euro. Bei dieser stolzen Summe kann iShares mit einer TER im einstelligen Basispunktebereich gut leben.

Gleichzeitig bietet der ETF hohe Handelsqualität. Neben den Konditionen braucht sich auch der Referenzindex nicht zu verstecken. Der S & P 500 hat allein in den vergangenen zwölf Monaten um 16 Prozent zugelegt. Weder die Zinswende in den USA noch die ständigen Querelen um den neuen Präsidenten Donald Trump konnten die Rekordjagd bis dato stoppen.

Selbst der jüngste Schwächeanfall bei den hoch gewichteten Techtiteln Apple, Amazon und Facebook schlug kaum auf den Index durch - hier macht sich die breite Streuung bemerkbar. Was nicht heißen soll, dass der S & P 500 dauerhaft vor Rücksetzern gefeit ist.





STOXX Europe 600: Alter Kontinent mit neuer Schubkraft



Die Wirtschaft hat auf dem alten Kontinent zuletzt Fahrt aufgenommen: Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um 0,6 Prozent. Damit zeigte die Währungsunion ein doppelt so hohes Tempo wie die lange Zeit führende US-Wirtschaft.

Mario Draghi scheint dem Frieden jedoch nicht zu trauen: Zwar beschreibt der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) die Risiken für das Wachstum neuerdings als "weitgehend ausgeglichen", während er zuvor stets die Gefahren betont hatte. Ihren Leitzins ließ die EZB nach der jüngsten Sitzung dennoch bei 0,0 Prozent. Anders als in den USA ist eine Erhöhung bis auf Weiteres nicht absehbar. Damit bleibt den europäischen Aktienmärkten ein zentraler Treiber erhalten.

Der ETF auf den Index Stoxx Europe 600 bietet die Möglichkeit, das ganze Börsenspektrum des alten Kontinents ins Depot zu holen. In dieser Benchmark sind sowohl kleine und mittelgroße Gesellschaften als auch Large Caps zu finden. Während das Schweizer Dreigestirn Nestlé, Novartis und Roche an der Spitze steht, schafft es momentan mit Siemens nur ein deutscher Bluechip unter die zehn Schwergewichte.

Bereits seit Anfang 2009 zählt der Stoxx-Europe-600-Index zum ETF-Programm von db x-trackers.





MSCI Emerging Markets: Die Schwellenländer melden sich zurück



Große Chancen in Kombination mit stattlichen Risiken - so lässt sich das Profil von Emerging-Markets-Aktien knapp beschreiben. Nach der Jahrtausendwende waren die aufstrebenden Länder so etwas wie die Superstars der globalen Börsen. Der MSCI-Emerging-Markets-Index erlebte einen sagenhaften Höhenflug.

Mit der Finanzkrise hielt die Realität wieder Einzug. Anders als DAX oder S & P 500 konnte der Schwellenländerindex die damalige Korrektur noch nicht ausbügeln.

Vor allem die Zweifel am Wachstum in China entpuppten sich als Bremsklotz. Unternehmen aus dem Reich der Mitte steuern mehr als ein Viertel zu dieser Benchmark bei. Mittlerweile haben sich die Wogen aber geglättet. Zugleich wachsen andere Schwellenländer, etwa Indien, kräftig.

Insofern überrascht es nicht, dass der MSCI Emerging Markets seine Gangart deutlich erhöhen konnte. Für weitere Zugewinne spricht die Bewertung: Schwellenländeraktien zeigen einen Abschlag gegenüber Dividendenpapieren aus Industrienationen wie Deutschland oder den USA.

Mit dem Lyxor-ETF können Anleger diversifiziert in das spezielle Börsensegment investieren - der MSCI-Emerging-Markets-Index zählt mehr als 800 Mitglieder aus 23 Ländern.



Auf Seite 11 - 13: Die besten Mischfonds





DJE - Zins & Dividende: Auf der Jagd nach absoluten Erträgen



Die €uro FondsNote ist in der deutschen Finanzbranche ein anerkanntes Gütesiegel. In Kooperation mit dem Analysehaus FondsConsult vergibt der Finanzen Verlag, in dem auch BÖRSE ONLINE erscheint, dieses Rating. Dabei werden das Abschneiden und die weiteren Aussichten des betreffenden Fonds im Vergleich zum Markt und zur Konkurrenz analysiert. Eine Rolle spielt zudem das eingegangene Risiko.

Von den knapp 3500 in der Datenbank erfassten Mischfonds erhalten gerade einmal 34 die Bestnote. Zu den Top-Produkten zählt der DJE - Zins & Dividende. Fondsmanager Jan Ehrhardt verfolgt den Absolute-Return-Ansatz: Während er an den Rentenmärkten nach regelmäßigen Zinseinkünften sucht, sind die Aktienengagements nach der Dividendenstrategie ausgerichtet. Bis dato geht das Kalkül auf: Über die vergangenen fünf Jahre fuhr der Fonds einen Gewinn von über 50 Prozent oder 9,1 Prozent im Jahr ein.

Aktuell besteht das Portfolio gut zur Hälfte aus Anleihen. Dabei spielen US-Staatstitel eine wichtige Rolle. Mit 43 Prozent reizt Ehrhardt die maximal mögliche Aktiengewichtung von 50 Prozent nicht aus. Vielmehr hält er sich mit einer rdentlichen Cashquote die Möglichkeit offen, bei neuen Chancen zuzuschlagen.





First Eagle Amundi Internat.: Erfolgreicher Verfechter der Value-Strategie



Der First Eagle Amundi International zählt zu den Klassikern des Fondsmarkts. In den USA ging er bereits 1970 an den Start, europäische Investoren können ihr Geld seit 1996 in das Mischportfolio stecken.

Fondsmanager Matthew McLennan verfolgt einen Value-Ansatz. Das heißt, er macht sich permanent auf die Suche nach unterbewerteten Qualitätsunternehmen. Offenbar wird der erfahrene Börsenprofi dabei vor allem in den USA fündig. Wall-Street-Aktien steuern nahezu ein Drittel zum Portfolio bei. Gefallen findet McLennan unter anderem am Softwarekonzern Microsoft sowie dem Kabelnetzbetreiber Comcast.

Mit dem Lebensmittelriesen Nestlé hält ein typischer Value-Titel die europäische Fahne hoch. Insgesamt steuert der alte Kontinent knapp 15 Prozent bei. Japanische Unternehmen bringen es mit 13 Prozent auf einen ähnlich großen Anteil. Während das Management derzeit auf Unternehmensanleihen verzichtet, spielt Gold eine wichtige Rolle. Gut ein Zehntel des Portfolios liegt in Wertpapieren, die den Preis des Edelmetalls abbilden respektive in Aktien des Sektors. Beispielsweise investiert der Fonds in die Bergbaukonzerne Barrick Gold und Agnico Eagle Mines.





Siemens Balanced: Industriekonzern mit Fondsperle



Geldanlage zählt eigentlich nicht zu den Kernkompetenzen von Siemens. Gleichwohl kümmert sich der Industriekonzern selbst um die betriebliche Altersvorsorge seiner Mitarbeiter. Seit 1999 können sich Privatanleger diese Expertise zunutze machen.

Sie haben die Wahl zwischen neun verschiedenen Portfolios. Darunter befindet sich der Mischfonds Siemens Balanced. Das Management verfolgt einen defensiven Ansatz: Momentan liegen rund zwei Drittel des Vermögens in europäischen Anleihen, während Aktien 26,8 Prozent besteuern. Unter den Top-Positionen sind beispielsweise der Pharmakonzern Sanofi, das Chemieunternehmen BASF oder der Hightechgigant Apple zu finden. Selbst die Schwergewichte steuern jeweils weit weniger als ein Prozent zum Portfolio bei. Zudem sorgen zahlreiche weitere Sektoren für eine hohe Diversifikation.

Ein Ausrufezeichen setzt Siemens in puncto Gebühren. Der Fonds begnügt sich mit einer TER von 0,35 Prozent im Jahr. Sobald das Portfolio besser abschneidet als der Vergleichsindex, kommt eine Outperformance-Vergütung von 20 Prozent dazu.

Diesbezüglich klingelt die Kasse: Seit der Auflage im September 2006 hat sich der Fondskurs fast verdoppelt und damit die Benchmark klar geschlagen.