Die japanische Börse auf dem Weg zu neuen Rekorden: Mittlerweile ringt dort der Nikkei 225 mit der 50.000 Punkte-Marke – doch die Frage, wie es 2026 weitergeht, spaltet die Experten.
Während alles Welt auf die US-Börsen schaut, spielt sich in Fernost ein wahrer Börsenboom ab: In Tokio ist der Nikkei 225 in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 300 Prozent gestiegen. Jetzt kämpft der Index mit der psychologisch wichtigen 50.000-Punkte-Marke.
Kampf um die 50.000 Punkte: Mehr als nur eine Zahl
Ende Oktober wurde die Marke von 50.000 Punkten erstmals überschritten, inzwischen stagniert der Nikkei 225 auf diesem Niveau – mal etwas darüber, mal etwas darunter. Solche runden Schwellen gelten an den Börsen als psychologisch besonders relevant, da hier Gewinnmitnahmen auf neue Kaufinteressen treffen und Schwellen dieser Art als Widerstände und, bei einem signifikanten Überwinden, als Unterstützung fungieren.
Vier völlig unterschiedliche Ausblicke auf den Nikkei 2026
1) Die Einschätzung von IG zum Nikkei: Rückenwind durch Politik und Reformen – aber kein Selbstläufer
Der Broker IG sieht für 2026 grundsätzlich unterstützende Faktoren für Japans Leitindex. Genannt werden mögliche fiskalische Impulse durch die neue Regierung, eine abklingende Inflation sowie strukturelle Reformen in der japanischen Unternehmenslandschaft. Gleichzeitig betonen die Experten von IG, dass der weitere Weg volatil bleiben dürfte. Rücksetzer gelten in ihrem Szenario als Teil eines übergeordneten Aufwärtstrends.
2) Sumitomo Mitsui DS Asset Management: Leicht rückläufiger Kurs
Deutlich zurückhaltender argumentiert Sumitomo Mitsui DS Asset Management. In ihrem Basisszenario leiten die Strategen konkrete Zielmarken aus Gewinn- und Bewertungsannahmen ab und sehen den Nikkei 225 2026 eher in einem Bereich von rund 44.500 bis 45.500 Punkten. Zwar wird ein optimistisches Szenario oberhalb von 50.000 Punkten nicht ausgeschlossen, doch höhere Zinsen und makroökonomische Risiken sprechen aus ihrer Sicht für Zurückhaltung.
3) Citigroup optimistisch: 55.000 Punkte bis Ende 2026
Eine ausgesprochen bullische Prognose sprechen die Analysten der Citigroup für den Nikkei aus. Sie trauen ihm bis Ende 2026 einen Anstieg auf rund 55.000 Punkte zu. Argumentiert wird mit steigender Profitabilität japanischer Unternehmen, attraktiven Bewertungen im internationalen Vergleich und anhaltenden Kapitalzuflüssen aus dem Ausland. Die 50.000-Punkte-Marke wäre in diesem Szenario lediglich eine Zwischenstation.
4) Reuters-Umfrage: Konsens deutlich unter 50.000
Eine Analysten-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zeichnet ein deutlich vorsichtigeres Bild. Der Median der Befragten sieht den Nikkei 225 demnach Ende 2026 klar unterhalb der 50.000-Punkte-Marke. Gleichzeitig fällt die Spannbreite der Schätzungen enorm groß aus – von neuen Höchstständen bis hin zu Szenarien mit nur geringen Kursgewinnen.
Charttechnisch ziehen beim Nikkei 225 in 2026 Wolken auf
Der langfristige Chart des Nikkei 225 zeigt es deutlich: Wenn auf Wochenbasis im überkauften Bereich eine bärische Kreuzung der MACD-Linie mit der Signallinie stattfinden sollte (im Chart markiert mit dunkelgrünen Linien), werden die Anleger in den kommenden Monaten in der Regel nichts zu lachen haben. Im besten Fall findet nach so einem Signal eine Seitwärtsbewegung statt, oftmals erfolgt jedoch eine Korrektur. Genau an so einem (Wende-)Punkt befindet sich der Nikkei 225-Index aktuell. Anleger sollten daher Vorsicht walten lassen und insbesondere auch die 50-Tage-Linie im Auge behalten, die aktuell bei knapp 49.300 Punkten steht: Fällt diese, liegt ein weiteres Argument für ein bärisches Szenario vor.
Es spricht also (chart-)technisch einiges dagegen, dass die Citigroup mit ihrer sehr bullischen Schätzung recht behalten könnte.
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.
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