Der Marktwert der Nordex-Aktie hat sich den letzten zwölf Monaten praktisch halbiert, nachdem die Geschäfte bei Nordex schlechter liefen als zunächst erwartet.

Deutlich verfehlte Erwartungen und sehr enttäuschende Auftragseingänge bestätigten seine negative Einschätzung der Aktie, schrieb Barclays-Analyst David Vos am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf die Resultate des Windkraftanlagenbauers. Trotz des bestätigten Ausblicks bleibe er mit seinen Umsatz- und Margenschätzungen darunter.

Im ersten Quartal legte der Umsatz leicht um 1,8 Prozent auf 648 Millionen Euro zu, wie das im TecDax notierte Unternehmen in Hamburg mitteilte. Regional sei vor allem der Umsatzanteil in Amerika gestiegen, wo die Gruppe seit dem Zusammenschluss mit Acciona Windpower stärker aufgestellt ist. Der Auftragseingang brach allerdings um beinahe 40 Prozent auf 333 Millionen Euro ein.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte 51,2 Millionen Euro nach 59,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, die Ebitda-Marge fiel entsprechend auf 7,9 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 9,3 Prozent. Unterm Strich brach der Gewinn um 72 Prozent auf 7,1 Millionen Euro ein. Hier machten sich Abschreibungen im Zusammenhang mit der Acciona-Übernahme sowie dadurch bedingte gestiegene Personalkosten bemerkbar.

Nordex selbst sieht sich im Plan, seine im Februar gesenkten Jahresprognosen zu erreichen. Für das Gesamtjahr erwartet der Windkraftanlagen-Hersteller eine operative Marge von 7,8 bis 8,2 Prozent bei einem Umsatz von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro.

Mitte März hatte Nordex den Wechsel an der Unternehmensspitze angekündigt und den bisherigen Vize-Vorstandschef José Luis Blanco zum Nachfolger von Lars Bondo Krogsgaard bestimmt. Nach den Enttäuschungen über den Ausblick für die Geschäftsjahre 2017/2018 hatte Krogsgaard angeboten, vorzeitig aus dem Vorstand auszuscheiden. Blanco war mehr als vier Jahre Chef von Acciona Windpower. Er will nun das Ruder rumreißen, in dem er die Kosten senkt

dpa-AFX