Bereits Ende August hatte Nordkorea eine Rakete über Japan hinweg geschossen. In den vergangenen Wochen hat Nordkorea trotz Sanktionen immer wieder Raketen abgefeuert. Das Land arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung von Interkontinental-Raketen, die auch die USA erreichen könnten. Am Donnerstag hatte Nordkorea der Regierung in Tokio mit dem Einsatz von Atombomben gedroht als Reaktion auf neue UN-Strafmaßnahmen gegen das weitgehend isolierte Land.
UN-SICHERHEITSRAT BERÄT NOCH AM FREITAG
Der UN-Sicherheitsrat wird sich noch am Freitag mit dem jüngsten Raketentest Nordkoreas befassen. Die Sitzung sei auf Wunsch der USA und Japan anberaumt worden, sagten Diplomaten. Das Treffen soll um 21.00 Uhr MESZ stattfinden.
Nordkorea hatte nach eigenen Angaben Anfang September eine Wasserstoffbombe gestestet. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängte daraufhin am Montag neue Sanktionen. Die jüngsten Strafmaßnahmen sehen unter anderem ein Verbot von Textilausfuhren aus Nordkorea vor, dem nach Kohle und Erzen das zweitwichtigsten Exportgut des Landes. Allerdings wurde ein erster US-Sanktionsentwurf abgeschwächt, um die Unterstützung Chinas und Russlands zu erhalten.
US-Außenminister Rex Tillerson kritisierte den jüngsten Raketentest Nordkoreas. Die fortgesetzten Provokationen führten dazu, dass sich Nordkoreas diplomatische und wirtschaftliche Isolation nur noch vertiefen werde, warnte er. Er forderte, neue Strafmaßnahmen gegen das Land zu verhängen.
ASIATISCHE MÄRKTE REAGIEREN VERHALTEN
An den asiatischen Aktienmärkten fielen die Reaktionen auf den Raketentest verhalten aus. Die Börsen ließen bis auf Tokio nur leicht Federn. Der Dollar zuckte zunächst, stabilisierte sich dann aber zum japanischen Yen.
Das US-Militär teilte mit, dass es sich bei dem neuen Geschoss ersten Einschätzungen zufolge um eine ballistische Mittelstreckenrakete gehandelt habe. Dieses habe keine Gefahr für die USA oder die amerikanischen Stützpunkte auf der Pazifikinsel Guam bedeutet. Nordkorea hatte vor kurzem mit einem Angriff auf das US-Territorium gedroht.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe verurteilte den Raketentest. "Die internationale Gemeinschaft muss zusammenkommen und eine klare Botschaft an Nordkorea senden, das den Weltfrieden mit seinen Aktionen bedroht", forderte er.
rtr