Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird dies unter Umständen mit Kursverlusten teuer bezahlen…
Die Euphorie rund um Künstliche Intelligenz treibt die Märkte seit Monaten auf Rekordhöhen – doch immer lauter werden die Warnungen vor einer möglichen Überhitzung. Während Tech-Aktien in schwindelerregende Bewertungen steigen, greifen viele Investoren wieder zu einem altbewährten Schutzschild: Gold.
Zwischen KI-Euphorie und Goldrausch: Bank of England warnt vor überhitzten Tech-Märkten
Die Bank of England warnt in ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht vor einer gefährlichen „Überdehnung“ der Aktienbewertungen, insbesondere im Technologie- und KI-Sektor. Die Notenbank zieht dabei Parallelen zur Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende – eine Zeit, in der grenzenlose Zukunftsvisionen und steigende Kurse schließlich in einer massiven Korrektur endeten.
Veröffentlicht wurde die Analyse vom Financial Policy Committee (FPC), dem für Finanzstabilität zuständigen Ausschuss der Bank of England. Das Gremium überwacht systemische Risiken im Finanzsystem und bewertet regelmäßig, ob Vermögenspreise und Kreditmärkte mit den fundamentalen Daten noch im Einklang stehen. Seine jüngste Einschätzung fällt deutlich aus: Aktienbewertungen, vor allem im US-Tech-Sektor, seien „überdehnt“ und erinnerten in einzelnen Kennzahlen an den Höhepunkt der Dotcom-Blase.
Seit der KI-Hype rund um OpenAI, Nvidia und Co. die Märkte erfasst hat, sind Bewertungen auf historische Extremniveaus gestiegen. Laut der britischen Zentralbank liegt die durch den CAPE-Index abgeleitete Gewinnrendite nahe dem niedrigsten Stand der letzten 25 Jahre. Besonders kritisch: Die Marktkonzentration hat stark zugenommen – die fünf größten US-Tech-Konzerne vereinen inzwischen fast 30 % der gesamten Marktkapitalisierung des S&P 500 auf sich, ein Rekordwert der vergangenen fünf Jahrzehnte.
Wachsende Risiken für die Finanzstabilität – die Märkte zittern
Während Nvidia-Chef Jensen Huang die milliardenschweren Deals zwischen Tech-Konzernen als „Investitionen in die Zukunft“ verteidigt, sieht die Bank of England wachsende Risiken für die Finanzstabilität. Sollte sich die Euphorie um KI abschwächen – etwa durch technologische Engpässe oder sinkende Gewinnerwartungen –, könnten die überbewerteten Kurse rasch ins Wanken geraten. Angesichts geopolitischer Spannungen, wachsender Verschuldung und eines fragilen Vertrauens in die Notenbanken steigt laut dem FPC die Gefahr einer plötzlichen Marktanpassung.
Zudem warnt das Komitee, dass ein Vertrauensverlust in die Unabhängigkeit der US-Notenbank schwerwiegende Folgen haben könnte. Eine abrupte Neubewertung des US-Dollars – etwa durch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Federal Reserve – könne erhebliche Währungsschwankungen und weltweite Verwerfungen auslösen.
Diese Unsicherheiten spiegeln sich bereits in den Kapitalströmen wider. Laut Daten der Bank of America fließen immer mehr Gelder in „sichere Häfen“ wie Geldmarkt- und Goldfonds. Das Edelmetall profitierte zuletzt von deutlichen Zuflüssen, während Anleger riskantere Positionen abbauten. Viele Marktbeobachter erwarten, dass Gold angesichts der Diskussion um Währungsabwertungen und strukturelle Schuldenrisiken weiter zulegen dürfte – teils mit langfristigen Kurszielen, die ein Vielfaches des aktuellen Niveaus nahelegen.
Fazit:
Damit deutet sich eine klassische Umschichtung an: weg von hochbewerteten Tech-Aktien, hin zu realen Werten. Sollte die Angst vor einer KI-Blase weiter zunehmen, dürfte Gold – der alte Gegenspieler zur spekulativen Euphorie – wieder an Glanz gewinnen.
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