von Herausgeber Frank-B. Werner

"Mögest du reich werden", so lautet der traditionelle Glückwunsch zum chinesischen Neujahrsfest, das in der vergangenen Woche gefeiert wurde. Zumindest kurzfristig wurde dieser Wunsch an den Börsen in Shanghai und Hongkong zwar nicht realisiert, doch inzwischen keimt Hoffnung auf. Und zwar - dies die krude Logik der Kapitalmärkte - weil es in der Realwirtschaft des Riesenreichs schlechter läuft als erwartet. Der chinesischen Zentralbank bleibe daher gar nichts anderes übrig, als ihren expansiven Kurs zu halten. Warten wir einmal ab, was das Jahr des Affen noch bringt. Die ihm zugeschriebenen Eigenschaften machen immerhin Mut. Er gilt als intelligent, tapfer, frech, flexibel und hilfsbereit.

In Sachen Bargeldbeschränkung spitzte Kolumnist Beat Kappeler am vergangenen Wochenende in der "NZZ am Sonntag" die Feder: "Terrorismus erweist sich als modisches Motiv gegen das Bargeld. Terroristen benutzen auch Autos, und sie essen. Will man das auch verbieten, um sie auszuhungern?" Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte am Dienstag die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage: Demnach sind 56,8 Prozent der Bundesbürger gegen die von der Bundesregierung geplante Einführung einer Barzahlungsobergrenze von 5000 Euro, 50,3 Prozent gegen die Abschaffung des 500-Euro-Scheins, und fast zwei Drittel lehnen eine Abschaffung von Bargeld grundsätzlich ab.

Am Donnerstagabend werden sich 26 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel an den Verhandlungstisch setzen, um mit dem 27., Großbritanniens Premier David Cameron, über das Paket zu sprechen, das den Briten den Verbleib in der EU schmackhaft machen soll. Und dann werden 26 Staats- und Regierungschefs noch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Themen Migration, EU-Außengrenzen, Verteilung und Unterbringung von Asylbewerbern und den Umgang mit Kriegsflüchtlingen reden. Beide Runden werden mit Formelkompromissen enden; die Probleme werden vertagt.