Nun kann man lange darüber diskutieren, ob es sich beim Über- oder Unterschreiten dieser viel beachteten Durchschnittsmarke um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung handelt oder nicht. Fakt ist, dass sich die 200-Tage-Linie auf lange Sicht als recht verlässlicher Indikator erwiesen hat. Eben auch im Vorfeld der Ukraine-Krise. Ob es daran liegt, dass die Mehrheit der Börsianer daran glaubt und danach handelt, spielt eine untergeordnete Rolle.

DAX, Dow, S & P 500 und auch die bis vor Kurzem als unverwüstlich eingestuften Vorzeigeindizes der US-Technologiebörse Nasdaq steuern auf eine kräftige Korrekturphase zu. Zwar sagt man politischen Börsen kurze Beine nach, aber was, wenn die den Börsianern so verhasste Unsicherheit noch monatelang anhält? Was, wenn wegen der jetzt anstehenden Sanktionen die Rohstoffversorgung aus Russland und der Ukraine nicht mehr gewährleistet ist und die Preise für Öl, Gas, Industriemetalle und Nahrungsmittel explodieren? Kann man in einem solchen Umfeld überhaupt Aktien empfehlen?

Wir meinen: ja. Nach jahrelangen Unterinvestitionen in Rohstoffvorkommen aller Art dürften Öl- und Gasförderer ebenso wie Bergbaukonzerne als Profiteure der galoppierenden Inflation auf der Gewinnerseite stehen. Es mag zynisch anmuten, von Kriegsszenarien profitieren zu wollen. Aber tatenlos zuzusehen, wie das eigene Depot täglich an Wert verliert, während in den Chefetagen der Ölmultis die Sektkorken knallen, macht die Welt leider nicht friedlicher. Daher stellen wir in unserer Titelgeschichte ab Seite 12 ausgesuchte Rohstoffwerte vor, die in stürmischen Zeiten etwas Ruhe ins Portfolio bringen können. Die letzten Aufrechten sozusagen. Und sei es nur zur Absicherung.