Vergangene Woche brachte die ARD sogar eine Sondersendung zu den andauernden hohen Temperaturen. Natürlich schilderte auch dieser "Brennpunkt" das Elend der Bauern. Keine Branche ist so gut verdrahtet - und so schnell mit Forderungen bei der Hand. Mindestens eine Milliarde Euro hält Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied als Dürrehilfe für "wünschenswert". Dabei ist das Wetter Teil des bäuerlichen Geschäftsrisikos, und es trifft noch nicht einmal alle gleich. Hohe Temperaturen mögen bei Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben an verschiedenen Orten zu geringeren Erntemengen führen, die Winzer dagegen freuen sich in Sachen Qualität und Quantität. Es läge also nahe, dass zunächst einmal die Landwirte zusammenstehen. Sie könnten untereinander Solidaritätszahlungen vereinbaren oder - sinnvoller noch - eine Wetterversicherung dotieren. Auch von den Märkten kommt Erleichterung: Die Erntemengen fallen zwar, aber die Preise steigen. Der Verlust sollte sich auch deshalb im Rahmen halten. Das ist kein Fall für die Steuerzahler!

Donald Trump kann nur hoffen, dass die US-Wirtschaft wie ein Supertanker unterwegs ist und einen sehr, sehr langen Bremsweg hat. Im zweiten Quartal betrug das Wachstum 4,1 Prozent, auf Jahressicht werden es mehr als drei Prozent sein - das beste Jahr seit 2004. Der Aufschwung hat zwar schon unter Vorgänger Obama eingesetzt, aber Trumps Steuerreform zündete den Turbo.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Im Ressort "Strategien & Trading" haben wir ein neues Format geschaffen. Unter dem Titel "Hot Deal" werden wir Ihnen ab sofort jede Woche einen spekulativen Nebenwert vorstellen, der aufgrund neuer Nachrichten oder neuer Zahlen vor einer Neubewertung steht. Der "Hot Deal" ersetzt die bisherige Rubrik "Guru-Alarm", wobei das eine das andere nicht ausschließt. Denn natürlich kann auch der Einstieg eines bekannten Finanzinvestors der Anlass sein, einen Titel als "Hot Deal" zu qualifizieren.