von Herausgeber Frank-B. Werner

Ist das wirklich nur eine Scheinkorrelation? Seit der Amtsübernahme Donald Trumps wurden in der US-Wirtschaft mehr als eine Million neue Jobs kreiert, davon fast die Hälfte in den vergangenen beiden Monaten. Die Arbeitslosenquote fiel auf 4,3 Prozent, den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. In dem guten halben Jahr seiner Amtszeit konnte Trump naturgemäß noch nicht viel in Gang setzen, was sich jetzt schon in der Statistik auswirkt. Aber es läuft gut für ihn. Selbst das Handelsdefizit hat sich - ganz ohne sein Zutun - im Juli signifikant (um 5,9 Prozent) verringert. Dank der starken Konjunktur in Asien und Europa sind die Exporte auf ein neues Rekordhoch gestiegen, die Importe leicht zurückgegangen. Trump mag unglücklich agieren, aber er ist ein Glückspilz. Börsianer haben seit seiner Wahl immerhin 20 Prozent Gewinn gemacht.

Viel wird in diesen Tagen über den Diesel und die Automobilhersteller geschimpft. Warum hat eigentlich noch niemand gefragt, warum Deutschland den Dieselmotor steuerlich begünstigt? Seit 1990 hat der Fiskus so auf rund 250 Milliarden Euro verzichtet oder - andersherum - ein heute als Irrweg verteufeltes Angebot mit einer Viertelbillion Euro subventioniert. Dafür gab es gute Gründe wie die im Vergleich zu allen anderen Antriebsformen (insbesondere der Elektromobilität) überlegene Energieeffizienz. Die sollten angesichts absurder Abgasgrenzwerte jetzt nicht unter den Tisch fallen.

Überall war Entrüstung über die Rekordablösesumme von 222 Millionen Euro für den Fußballstar Neymar zu hören. Das Geld mache den Sport kaputt. Dahinter verbirgt sich eine große Verlogenheit: Spitzensport ist ein Business - gerade der Fußball. Er kann auf dem heutigen Niveau nur gespielt werden, weil so viel Geld involviert ist. Das ist die (ökonomische) Realität. Der Kauf von Neymar ist zwar gewagt, aber marktwirtschaftlich nachvollziehbar. Bleibt er gesund, wird sein neuer Arbeitgeber viel Geld mit ihm verdienen. Es gibt wahre Missstände im Fußball wie Doping oder Funktionärskorruption.