Am Donnerstag feiern die Amerikaner Erntedank - Thanksgiving. Nach Schätzung der National Turkey Federation, dem Verband der amerikanischen Truthahnzüchter, werden dann 46 Millionen Vögel ihr Leben lassen, damit sich 88 Prozent der US-Bevölkerung ihr Traditionsgericht auftischen lassen können. Danach beginnt mit dem Black Friday, der ersten großen Rabattschlacht, das Weihnachtseinkaufsvergnügen. Obwohl in diesem Jahr zwischen Erntedank und Heiligabend sechs Tage weniger zur Verfügung stehen als 2018, erwarten die Konjunkturforscher ein wahres Powershoppen. Der Einzelhandelsumsatz soll gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent steigen. Am kommenden Wochenende, so vermutet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", wird Friedrich Merz im Hotel Jägerhof in Isny in informeller Atmosphäre bei dem vom Torffabrikanten Helmut Aurenz seit 40 Jahren ausgerichteten Adventstreffen zwischen Politikern und Wirtschaftsspitzen seinen Plan erläutern: Denn hinter der Disziplin, mit der er sich am vergangenen Samstag auf dem Bundesparteitag der CDU in Leipzig hinter die Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer stellte, muss ein Plan stecken - sonst meinte es Merz mit seinen Bemühungen, die Geschicke des Landes wieder zu steuern, nicht Ernst. Dass es in Isny kein Honorar gibt, ist ein Beleg für die Ernsthaftigkeit des Sauerländers. Zum vergangenen Wochenende wurden die Konjunkturindikatoren für den November veröffentlicht. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich stiegen die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe. Damit mehren sich die Anzeichen, dass der konjunkturelle Tiefpunkt für Europas Indus­trie überschritten ist. Achten Sie insofern am Freitag auf die Bekanntgabe der Zahlen für den deutschen Einzelhandel sowie für die Arbeitsmarktdaten in der Eurozone (jeweils für den Oktober). Sollten auch sie robust ausfallen, wäre das ein weiteres Bestätigungssignal, dass das Schlimmste überstanden ist.