Weltweit 2189 Superreiche zählt der kürzlich von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und der Bank UBS vorgelegte "Milliardärsreport". Ihr Vermögen sei seit April, als die Börsen sich gerade zu erholen begannen, um 28 Prozent gestiegen - auf insgesamt 8500 Milliarden Euro. Allein die zehn Reichsten der Welt - mit Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Spitze - kommen auf fast eine Billion Euro. Die Reichen geraten in Zeiten der Pandemie allerdings zunehmend unter Beschuss. Alexandria Ocasio-Cortez, die Hoffnung der Demokraten für die Nach-Biden-Zeit, bezeichnet die Existenz von Milliardären gar als "Systemversagen" des Kapitalismus. Sie befürchtet eine "Destabilisierung" der Gesellschaft. Rainer Hank brach dagegen in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" eine Lanze für diese Minderheit. Wer könne sich schon leisten, wie SAP-Gründer Dietmar Hopp bei Misslingen 1,4 Milliarden Euro in den Sand zu setzen, und gehe deshalb bei einer Firma wie Curevac ins Risiko? Hank ist überzeugt, es braucht Milliardäre, um den Fortschritt (und die Entwicklung von Impfstoffen) zu finanzieren - auch sie gehörten auf die Liste der Corona-Helden.

Mit dem Positionspapier "Pakt für lebendige Innenstädte" hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Wochenende eine Abgabe für Pakete gefordert, die Onlinehändler an ihre Kunden versenden. Damit solle ein sogenannter Innenstadtfonds finanziert werden, der dem vom Lockdown besonders betroffenen stationären Einzelhandel zugutekäme. Die Idee ist gut gemeint, aber nicht durchdacht; denn die Paketabgabe werden schlussendlich nicht die vom Lockdown profitierenden Versandhändler zahlen, sondern deren Kunden. Es ist wie bei der Umsatzsteuer - die Abgabe wird einfach überwälzt.

Im Namen aller Mitarbeiter von Redaktion und Verlag wünsche ich Ihnen am Ende dieses bemerkenswerten Jahres frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes und glückliches 2021.