Die EZB habe eine Anfrage der griechischen Notenbank genehmigt und immer unter der Annahme gehandelt, dass Griechenland Mitglied der Euro-Zone bleibe. Die Obergrenze für die ELA-Hilfen lag Insidern zufolge zuletzt bei etwa 89 Milliarden Euro.

Zuvor hatten die Währungshüter erwartungsgemäß den Schlüsselzins im Euro-Raum unverändert auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent gelassen. Ökonomen sagten zu Draghis Äußerungen in ersten Reaktionen:

JAN HOLTHUSEN, DZ BANK:



"Die EZB hat entschieden, ELA aufzustocken. Das geschieht, wie Draghi betonte, unter der Annahme, dass Griechenland Mitglied der Euro-Zone bleibt. Das ist nach Draghis Worten eine Entscheidung der Politik. Für Griechenland dürfte die Aufstockung zunächst eine gute Nachricht sein. Ob es ausreicht, die Banken wieder zu öffnen und geöffnet zu halten, ist aber fraglich. Die Kapitalverkehrskontrollen müssen meiner Ansicht nach aber aufrecht erhalten bleiben. In der Kommunikation der EZB deutet gegenwärtig nichts darauf hin, dass das Anleihenkaufprogramm vor September 2016 beendet werden könnte."

JOHANNES MAYR, BAYERNLB:



"Es war zu erwarten, dass die EZB nach den jüngsten positiven Äußerungen aus der Eurogruppe die ELA-Obergrenze anheben wird. Sie hat das aber nur graduell getan und wartet jetzt ab, wie sich die politische Situation entwickelt und ob es zu einem dritten Hilfspaket für Griechenland kommt. Mit weiteren Verhandlungsfortschritten werden die ELA-Hilfen angehoben. Dieses Vorgehen ist die einzige Möglichkeit, um den Umsetzungsrisiken zu begegnen."

HOLGER SANDTE, EUROPA-CHEFVOLKSWIRT NORDEA:



"Die Erhöhung der ELA-Kredite kommt etwas früher als gedacht. Draghi geht davon aus, dass es zu einem Programm mit Griechenland kommt. Draghi ist ein Euro-Fighter. Eine Schuldenerleichterung für Griechenland könnte über längere Kreditlaufzeiten oder über tiefere Zinsen gehen.