BP hat im zweiten Quartal vom Ölhandel und hohen Raffineriemargen profitiert und das beste Ergebnis seit 2008 eingefahren. Der Gewinn kletterte auf 8,45 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen um satte 25 Prozent. Gegenüber dem Vorjahrsquartal wurde der Gewinn verdreifacht. Die Investitionsprognose wurde bestätigt.

Mehr Dividende und Aktienrückkauf


Der Konzern will nun seine Gewinnausschüttung erhöhen. BP erhöht die Zwischendividende von 5,46 US-Cent auf nun 6,006 Cent - ebenfalls mehr als erwartet. Die bisherige Prognose lag bei vier Prozent. Zudem hält der Ölkonzern an seinem Ziel fest, 60 Prozent seiner überschüssigen Barmittel für Aktienrückkäufe zu verwenden. Das neue Aktienrückkauf-Programm habe ein Volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar, teilte der Konzern am Dienstag in London mit.

Das starke Ergebnis von BP reihte sich damit in das Zahlenwerk der Konkurrenz wie ExxonMobil, Chevron oder TotalEnergies ein. Sie alle verdienten prächtig an den hohen Gas- und Ölpreisen, die infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine kräftig angezogen sind.

Einschätzungen zur BP-Aktie


Die Aktie von BP reagiert auf die News am Dienstag mit kräftigen Kursgewinnen. In abgeschwächtem Umfeld steigt das Papier in London um mehr als vier Prozent auf 409 Pence (siehe Chart). In Deutschland geht die BP-Aktie zu 4,89 Euro um.

Analyst Giacomo Romeo vom Investmenthaus Jefferies lobte das Zahlenwerk als das möglicherweise beste innerhalb des Ölsektors. Überrascht habe die Anhebung der Quartalsdividende, die deutlich stärker als erwartet gestiegen sei.

Biraj Borkhataria von der kanadischen Bank RBC hob zudem das über den Erwartungen liegende Aktienrückkaufprogramm positiv hervor. Und die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Aktien von BP mit einem Kursziel von 610 Pence auf der "Conviction Buy List" belassen.

BÖRSE ONLINE hält den Wert für haltenswert und hatte im Frühling ein Kursziel von 6,00 Euro ausgegeben. Mit weiter hohen Ölrpeisen würden die BP-Höchstkurse aus Herbst 2019 nochmals in Reichweite kommen. mmr mit dpa und rtr