"Ich habe diese Entscheidung getroffen, und ich bitte dafür um Verständnis", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Das Fest, das vom 18. September bis zum 3. Oktober angesetzt war, zieht jährlich mehrere Millionen Besucher aus aller Welt an. Brauereien, Schausteller, Festwirte, aber auch Taxifahrer oder Hotels erwirtschaften damit jährlich rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Reiter sagte, für sie habe die Absage existenzielle Auswirkungen. Aber das Oktoberfest funktioniere nicht mit Einschränkungen: "Ein bisschen Wiesn geht nicht", sagte der SPD-Politiker. Alternativ sollten kleinere, dezentrale Angebote gemacht werden.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, die Staatsregierung empfehle auch anderen Städten, die größeren Volksfeste abzusagen. "Das Oktoberfest wird wieder stattfinden, und es wird wieder großartig werden, nur in diesem Jahr so nicht." Im kommenden Jahr sei die Wahrscheinlichkeit für ein Oktoberfest hoch, wenn die Impfungen vorankämen.

Bereits 2020 war das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte es 1949 erstmals wieder in der traditionellen Form stattgefunden. Das erste Oktoberfest war 1810 anlässlich der Hochzeit des bayerischen Thronfolgers Ludwig - des späteren Königs Ludwig I. - veranstaltet worden.

rtr