Und das Erfolgsgeheimnis? "Wir suchen nach Firmen, die aus dem einen oder andern Grund vom Radar der Investoren verschwunden sind", sagt Brown. Und dabei achtet er besonders auf Katalysatoren.

Im Fall der norwegischen Firma Opera Software hat er diese bei der Tochter Adcolony gefunden. Hier erwartet er hohe Wachstumsraten in den kommenden Jahren, die zu einer Neubewertung der Aktie führen könnten. Opera Software wurde 1995 gegründet und ist vor allem für den Internetbrowser Opera bekannt. Im Jahr 2016 erhielt die Softwarefirma ein Übernahmeangebot von einem Konsortium chinesischer Firmen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Das Management stimmte dem zwar zu, allerdings verweigerten die US-Behörden die Freigabe. In der Folge verkaufte Opera das Browsergeschäft an das Konsortium. Mit den eingenommenen Mitteln wurden die Schulden abgebaut, und den Aktionären wurde eine Kapitalrückzahlung von 15 norwegischen Kronen je Aktie gewährt.

Werbeplattform für Mobilfunk



Opera hat heute drei Standbeine. Gemessen an den Erlösen ist der Bereich "Werbelösungen für Mobilfunksysteme" mit Abstand die wichtigste Einheit. Der Bereich lief früher unter Opera Mediaworks. Nach der Neuaufstellung wurde er in Adcolony umgetauft. Er gehört zu den weltweit führenden Anbietern, wenn es darum geht, Werbung auf Mobilfunk-systemen zu platzieren. Der Bereich setzte im Jahr 2016 rund 484 Millionen Dollar um. Die große Fantasie steckt laut Brown in einer neuen Plattform, die in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Mit ihr will Opera die eigene Leistungsfähigkeit bei mobiler Werbung deutlich ausbauen. Ziel ist es, einen Umsatz im Gesamtkonzern von mehr als einer Milliarde Dollar zu erreichen, die Margen sollen dann bei 15 Prozent liegen.

Rechnet man hier nach, kommt man auf einen operativen Ertrag von 150 Millionen Dollar. Das schuldenfreie Unternehmen mit rund 100 Millionen Euro auf der Bank wird mit nur 631 Millionen Euro bewertet. Werden die Ziele erreicht, kann sich der Kurs sogar verdoppeln. Außerdem könnten durch den niedrigen Aktienkurs auch strategische Käufer angelockt werden. Immerhin war die Firma schon einmal zu einem Verkauf bereit. Warum nicht erneut, wenn denn der Preis stimmt?

Die Aktie wird auch in Deutschland gehandelt. Die Umsätze sind gering, Aufträge daher unbedingt limitieren.