"Hintergrund ist unter anderem die anhaltende Marktschwäche in der Automobilindustrie, der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten", erklärte Osram am Donnerstag. Zudem belasteten die Abkühlung der Konjunktur und geopolitische Unsicherheiten die Nachfrage.

Die Osram-Aktie stürzte nach der Gewinnwarnung um mehr als zwölf Prozent ab und war damit einer größte Verlierer im Nebenwerteindex MDax.

Osram erwartet im fortgeführten Geschäft nun einen Umsatzrückgang von elf bis 14 Prozent und eine operative Umsatzrendite (bereinigte Ebitda-Marge) von acht bis zehn Prozent. Bisher hatte der Konzern ein Umsatzwachstum von bis zu drei Prozent und eine Umsatzrendite von zwölf bis 14 Prozent in Aussicht gestellt, nach einer Marge von 14,7 Prozent im vergangenen Jahr.

Vorstandschef Olaf Berlien hatte diese Prognose im Januar allerdings bereits unter den Vorbehalt gestellt, dass der Auftragseingang anzieht. "Eine solche Entwicklung ist zum jetzigen Zeitpunkt weder eingetreten noch für den Rest des Geschäftsjahres absehbar", teilte Osram nun mit. Angesichts der flauen Autokonjunktur hatte Berlien bereits vor einer Woche Zweifel an den Zielen geäußert.

Um dem Gegenwind zu trotzen, hatte Berlien bereits ein Sparprogramm aufgelegt. Unter anderem durch einen Stellenabbau sollen die jährlichen Kosten bis 2021 um mehr als 200 Millionen Euro gesenkt werden.

Anlass zur Überprüfung der Geschäftstrategie sieht Osram derzeit nicht. "Die Strategie von Osram mit dem Fokus auf optische Halbleiter, Automobil und digitale Anwendungen bleibt ungeachtet der derzeitigen Marktschwäche intakt und stellt langfristig ein nachhaltiges und attraktives Renditeprofil sicher", erklärte der Konzern. Der Umbau mit dem Verkauf des europäischen Leuchtengeschäfts schreite voran. Neue Geschäftsfelder wie die Gesichtserkennung und der Einsatz von Leuchtdioden für den Pflanzenanbau entwickelten sich positiv.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Osram seine Anleger wiederholt mit der Senkung seiner Finanzziele enttäuscht.

rtr