Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, ist es am Ende meist auch nicht wahr. Diese Weisheit ist für Anleger ein guter Ratgeber, zumindest in den meisten Fällen. Das dürfte etwa für die Aktie der kanadischen Firma Peak Fintech Group (WKN: A3C SSC) gelten, die auch hierzulande gehandelt wird. Das Unternehmen fungiert als Holding, die mit angeblich in China ansässigen Finanztechnologie- und Finanzdienstleistungsfirmen die Kreditgeschäfte für kleine und mittelständische Unternehmen revolutionieren will. Der Kurs an der Heimatbörse hat sich verzehnfacht. Wer sich die Historie der Firma und deren Manager ansieht, erkennt, dass der Weg eher mit Pleiten, Pech und Pannen gepflastert ist. Wie wahrscheinlich ist es, dass so ein Unternehmen den hochkomplizierten und schwer zugänglichen chinesischen Markt erobern kann? Und schon die einzelnen Meldungen zeigen, dass der Börsenwert von 275 Millionen Euro wohl eher genutzt werden soll, um Insider zu bereichern. So meldet die Firma, dass sie die Versicherungsplattform Heartbeat von Huayan Kun Tai Technology für 30 Millionen Dollar gekauft habe. Nachforschungen des Investmenthauses Grizzly Research ergaben, dass die Plattform Huayan gar nicht gehört hat. Aber auch der vermeintlich eigentliche Eigentümer der Plattform meldete gegenüber chinesischen Behörden kein Einkommen sowie negatives Eigenkapital. Das heißt, dass es die Plattform so gar nicht gibt und ein Nichteigentümer das Geld erhalten hat. Und dieses Muster zieht sich durch das gesamte Organigramm von Peak Fintech Group. Entweder gehören die Beteiligungen nicht dazu oder dahinter verbergen sich leere Hüllen. Jedes Mal, wenn Peak Fintech sein Scheckbuch zieht, verdienen Dritte.