Experten zufolge waren dafür noch die Aussagen von EU-Chefunterhändler Michel Barnier verantwortlich. Er hatte am Montag gesagt, er halte ein Abkommen über den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) binnen zwei Monaten für machbar. "Es ist nicht das erste Mal, dass der harte Knochen Barnier Hoffnungen am Markt aufkeimen lässt, dass alles noch ein gutes Ende finden könnte", sagte Antje Praefcke, Analystin bei der Commerzbank. Seine Aussagen seien keine großen Neuigkeiten, da ja ohnehin geplant war, Ende Oktober oder Anfang November einen Deal zu erzielen. "Aber eine willkommene Verschnaufpause für das Pfund sind sie allemal."

Die Analysten der BayernLB erwarten, dass die politischen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit einer stärkeren Erholung des Pfund auf längere Sicht im Weg stehen. "Wir gehen davon aus, dass die Brexit-Unsicherheit weiterhin auf dem Pfund lasten wird", erklärte Devisenanalyst Wolfgang Kiener. Vor der Abstimmung der Briten über einen Austritt Großbritanniens aus der EU Mitte 2016 hatte das Pfund Sterling zeitweise noch deutlich mehr als 1,50 Dollar gekostet.