Puma schraubt wegen Dollarstärke und Rubelschwäche seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr zurück. Statt eines leichten Ergebnisanstiegs erwartet der Vorstand nun einen deutlichen Rückgang, wie der Sportausrüster am Mittwoch überraschend verkündete. "Das operative Geschäft läuft unverändert", sagte Firmenchef Björn Gulden. Stärker als befürchtet belaste den Konzern allerdings, dass der US-Dollar als Einkaufswährung immer teurer wird, während in wichtigen Absatzmärkten der russische Rubel, der mexikanische Peso und der brasilianische Real an Wert verlieren. Die Puma-Aktie sackte um bis zu 7,2 Prozent ab und war damit Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax.

Gulden erwartet nun im Gesamtjahr ein Betriebsergebnis (Ebit) von 80 bis 100 Millionen Euro. Bisher hatte er den Aktionären - darunter der französische Luxusgüterkonzern Kering als Haupteigner - versprochen, das Vorjahresergebnis von 128 Millionen Euro leicht zu übertreffen. Damit ist auch der bisher angepeilte leichte Anstieg des Nettogewinns Makulatur.

Ohne Währungseffekte soll der Umsatz von zuletzt drei Milliarden Euro nach wie vor um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Gulden, der beim Umbau des träge gewordenen Sportausrüsters bereits erste Erfolge ausgemacht hatte, bekommt nach eigenen Angaben weiterhin Rückendeckung vom Mutterkonzern. Der frühere Profifußballer aus Norwegen war angetreten, um Puma wieder auf Leistungssport und Wachstum zu trimmen.

Wie die Konkurrenten Adidas und Nike lässt Puma viele Schuhe, Shirts und Hosen bei Zulieferern in Asien fertigen, die sich in Dollar bezahlen lassen. Während Nike als Platzhirsch im US-Markt auch einen Großteil seiner Einnahmen in Dollar erzielt, ist Puma noch stärker als Adidas vom Geschäft in Schwellenländern abhängig, deren Währungen gegenüber dem Dollar besonders stark an Wert verloren haben.

Im ersten Quartal stieg der Konzernumsatz ohne Währungseffekte um 13 Prozent auf 821 Millionen Euro, während der Überschuss um 30 Prozent auf 25 Millionen Euro einbrach. Puma reagiere darauf mit Preiserhöhungen und einer Verlagerung einzelner Produktionsteile nach Südamerika, sagte Gulden.

Reuters