Im Interview gibt der Puma-Chef Arne Freundt exklusive Einblicke zum Kurssturz, zum Geschäft und zur Lage in China und den USA


Börse Online: Spekulationen über ein schwächeres Geschäft im dritten Quartal haben zu einem Kurssturz bei der Puma-Aktie geführt. Wackelt die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr?

Arne Freundt: Wie in den vorherigen Quartalsberichten bekanntgegeben, erwarten wir einen hohen einstelligen Umsatzanstieg und ein Vorsteuerergebnis (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro. Wie schon zum Ende des ersten Halbjahres sind wir auch weiterhin voll auf Kurs, diese Prognose zu erreichen.

Gilt das auch für das dritte Quartal? 

Dies gilt ebenso für die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal, die sich bisher im Rahmen der ursprünglichen Erwartung bewegt und damit ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Erreichung unserer Gesamtjahresziele sein wird. Es zeigt, dass wir in einem sehr schwierigen Marktumfeld weiter Marktanteile gewinnen können.


"Wir werden bereits in diesem Jahr in China wieder zweistellig wachsen"

Eine Schlüsselrolle für das Gesamtjahr spielt das Weihnachtsgeschäft. Welche Erwartungen haben Sie?

Für das vierte Quartal haben wir eine sehr starke Produkt-und Marketing-Pipeline. Wir gehen also voller Zuversicht in das Weihnachtsgeschäft.

Die Lage in den wichtigen Absatzmärkten China und USA ist schwierig. Welche Schwerpunkte wollen Sie jetzt dort setzen?

Unsere wichtigsten strategischen Prioritäten sind Marktanteilssteigerungen in USA und China sowie die Verbesserung der Markenbegehrlichkeit. Unsere Marktanteile sind in diesen wichtigen Absatzmärkten noch zu gering. Aus diesem Grund haben wir die Strategie für diese Märke neu ausgerichtet und die richtigen Maßnahmen eingeleitet. Eine Neupositionierung geht nicht von heute auf morgen und benötigt immer etwas Zeit.

Welche Erwartungen haben Sie an die Geschäftsentwicklung in diesen Märkten?

In den USA haben wir ein sehr schwieriges Marktumfeld, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir 2024 wieder wachsen werden. In China sehen wir eine graduelle Verbesserung des Marktumfelds und gehen davon aus, dass wir bereits dieses Jahr wieder zweistellig wachsen können.


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