Diese würden erst wieder aufgenommen, wenn sich die PD öffentlich zu einer Koalition unter Führung des amtierenden Regierungschefs Giuseppe Conte verpflichte, teilten die 5 Sterne am Dienstag in Rom mit. Noch am Montagabend hatte vieles auf eine Einigung hingedeutet, nachdem die PD signalisierte, den parteilosen Conte zu akzeptieren.
Am Dienstag erklärten die 5 Sterne indes, am Montag sei in vierstündigen Gesprächen "nichts erreicht" worden. Die Haltung der PD müsse sich ändern oder es werde schwierig. Die PD wiederum erklärte, die Sondierungsgespräche drohten die scheitern, weil 5-Sterne-Chef Luigi Di Maio Vize-Regierungschef und Innenminister werden wolle. Ein Sprecher der 5-Sterne dementierte allerdings eine solche Forderung.
Die Frage, wer bei einem Bündnis PD/5 Sterne Ministerpräsident werden könnte, stand seit Tagen im Fokus. Während die Sterne sich stets für Conte ausgesprochen hatten, favorisierte die PD Medienberichten zufolge den 5-Sterne-Politiker Roberto Fico. Das wäre pikant, denn Fico gilt für Beobachter in seiner Partei als moderat und eher links stehend und ist damit ein Gegenspieler von Di Maio. Der PD-Vorsitzende im Senat, Andrea Marcucci, hatte am Montag aber durchblicken lassen, seine Partei könnte auf ein Veto gegen Conte verzichten.
Die bisherige Regierungskoalition aus rechter Lega und 5 Sternen unter Führung Contes war jüngst zerbrochen. Staatspräsident Sergio Mattarella hatte den Parteien zunächst bis Dienstag Zeit gegeben, eine tragfähige Koalition im Parlament zu finden und damit Neuwahlen zu verhindern. Inzwischen hat Matarella die Frist aber bis Mittwoch verlängert. Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini hatte die Koalition Platzen lassen und strebt Neuwahlen an. Dann könnte er neuer Regierungschef werden, denn seine Partei liegt in Umfragen vorn.
rtr