Gerät die US-Wirtschaft bald in die nächste Rezession? Noch ist diese Gefahr offenbar gering. "Derzeit befinden sich meisten US-Indikatoren im grünen Bereich, darunter etwa das Gewinnwachstum und die Arbeitslosigkeit", sagt Sven Anders aus dem US-Aktien-Team von JP Morgan Asset Management. Zwar könne sich die US-Zinsstrukturkurve bald invertieren. Zweijährige US-Staatsanleihen würden dann höher rentieren als zehnjährige, woraufhin es in der Vergangenheit meist ein bis zwei Jahre später zu einer Rezession kam. Bis zur ersten Hälfte des Jahres 2020 werde es vermutlich aber zu keiner US-Rezession kommen, so Anders.

Bei JP Morgan Asset Management spricht man mit Blick auf Konjunktur und Kapitalmärkte gleichwohl vom Spätzyklus. "Auch in dieser Phase können Anleger noch gute Rendite erwirtschaften, allerdings stellen wir unsere Portfolios allmählich auf Veränderungen ein", sagt Tilmann Galler, der bei der US-Fondsgesellschaft als globaler Kapitalmarktexperte arbeitet. So gewichte man Aktien etwa weiterhin über, aber nicht mehr so hoch wie noch vor einigen Monaten. Auch beim JP Morgan Global Income Fund (ISIN: LU 039 579 430 7) und beim JP Morgan Global Macro Opportunities Fund (LU 009 593 888 1) hätten die Manager die Risiken in den vergangenen Monaten reduziert, auch wenn sie sich noch nicht im sogenannten Risk-Off-Modus befänden, betont Jakob Tanzmeister, Multi-Asset-Experte bei JP Morgan Asset Management. Zum Hintergrund: Mit dem Global Income Fund können Anleger vergleichsweise hohe Ausschüttungen erzielen, der Global Macro Opportunities Fund strebt auf mittlere Sicht eine positive Gesamtrendite bei einer geringen Abhängigkeit von den Märkten an. Beim Global Income Fund hat Fondsmanager Michael Schoenhaut europäische und Emerging-Markets-Aktien sowie-Anleihen reduziert und Investment-Grade-Unternehmensanleihen komplett verkauft. Aufgestockt hat er dagegen hypothekenbesicherte Wertpapiere mit staatlicher Garantie (Agency Mortgage Backed -Securities), womit er zugleich die Duration des Portfolios erhöht hat.

Beim Global Macro Opportunities Fund sind James Elliot und Shrenick Shah in den USA etwa "long" in IT- und Energieaktien sowie "short" in Basiskonsumgütern, weil diese im Spätzyklus meist out- beziehungsweise underperformten. Zudem mögen sie den US-Dollar im Vergleich zum südafrikanischen Rand und zum südkoreanischen Won, weil diese Währungen meist negativ miteinander korrelieren. In diesem Jahr tut sich die Macro-Strategie zwar schwer. "Keine Risiken zu nehmen, ist für Anleger angesichts der niedrigen Sparzinsen allerdings auch keine langfristige Alternative", sagt Christoph Bergweiler, Deutschland-Chef von JP Morgan Asset Management.