Der Betriebsverlust (Ebitda) verringerte sich auf Basis der Vorjahreszahlen um gut zwölf Prozent auf etwa 316 Millionen Euro. "2017 war ein erfolgreiches Jahr", sagte Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer.

Die beiden Aktienmarktdebüts Delivery Hero und Hellofresh brachten Rocket viel Geld. Ende März hatte das Unternehmen 2,7 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Samwer deutete an, dass sich daran zunächst nicht viel ändern wird: "Ich sehe in den nächsten zwei bis drei Monaten keine Investmentmöglichkeiten. Aber wir halten Ausschau. Es kann sich jeden Tag ändern." Zugeknöpft gab sich der Konzern bei seinen Zielen für das laufende Jahr. Bis auf die Aussage, dass mit "weiteren Fortschritten" gerechnet werde, wollte der Vorstand keinen Ausblick geben. Dies werde den Startups selbst überlassen, sagte Samwer. Unternehmen wie HelloFresh, Delivery Hero und Home24 veröffentlichen ihre Quartalszahlen selbstständig.

"Wir werden die Spekulationen über Börsengänge von Home24 und Jumia nicht kommentieren", erklärte Finanzchef Peter Kimpel. Während der Möbelversender Home24 2017 seinen Umsatz um 13 Prozent auf 276 Millionen Euro steigerte und dabei die Verluste reduzierte, rutschte Jumia bei einem ähnlichen Erlösplus deutlich tiefer in die roten Zahlen. Finanzkreisen zufolge strebt Home24, an dem Rocket Internet etwa 43 Prozent hält, bereits im Mai oder Juni an die Frankfurter Börse.

Rocket selbst knackte im vergangenen Jahr fast die Gewinnschwelle. Nachdem 2016 noch Abschreibungen beim Modehändler Global Fashion Group die Holding tief in die Verlustzone gedrückt hatten, schrumpfte der Fehlbetrag auf sechs Millionen Euro. Die Aktie büßte am Morgen gut ein Prozent ein.