Die Cloud ist nicht zu stoppen: Allein in Deutschland speichern mittlerweile 28 Prozent der Internetnutzer ihre Daten in der Wolke, das sind 17,6 Millionen Menschen. Weltweit ist die Zahl natürlich um ein Vielfaches höher. Die Marktforscher von IDC schätzen, dass die globalen Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste sowie die Infrastruktur im laufenden Jahr 210 Milliarden Dollar erreichen werden, eine Steigerung um 23,8 Prozent. Und der Trend soll anhalten: Bis 2022 wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 22,5 Prozent gerechnet.

Ein Wachstumsmarkt, den Salesforce früh erkannt hat. Seit der Gründung 1999 stellt der in San Francisco beheimatete Konzern Geschäftsanwendungen über das Internet zur Verfügung. Mit durchschlagendem Erfolg: In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich der Umsatz von 5,3 auf 13,2 Milliarden Dollar, ein Anstieg um 150 Prozent.

Wer glaubt, dass das Unternehmen allein schon wegen seiner mittlerweile erreichten Größe Wachstumsabstriche machen muss, irrt. "Wir sind auf dem besten Weg, unseren Umsatz in den nächsten vier Jahren organisch zu verdoppeln", sagt Gründer und Vorstandschef Marc Benioff. Das Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2022/23 (31. Januar) beziffert der 54-Jährige auf 26 bis 28 Milliarden Dollar.

Bessere Zahlen, höhere Ziele

Beim Gewinn schlägt der weltweit größte Anbieter von Lösungen für das Kundenbeziehungsmanagement, kurz CRM, ebenfalls ein hohes Tempo an. Stand 2015 noch ein Verlust von 263 Millionen Dollar in den Büchern, fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus von satten 1,1 Milliarden Dollar an. Dass der Wachstumskurs anhält, zeigen die soeben vorgelegten Zahlen für das erste Quartal 2019/20: Salesforce erhöhte die Erlöse um 24 Prozent und übertraf damit zum achten Mal in Folge die Erwartungen. Der Gewinn verbesserte sich um 14 Prozent auf 0,93 Dollar je Aktie. Das war deutlich mehr, als Analysten mit 0,61 Dollar auf dem Zettel hatten.

Damit nicht genug: Salesforce schraubte aufgrund des starken Jahresauftakts seine Prognose nach oben. Für das zweite Quartal zielt das Unternehmen nun auf einen Umsatz von 3,94 bis 3,95 Milliarden Dollar ab, ein Anstieg um ein Fünftel. Im Gesamtjahr wird ein Erlöszuwachs von 21 bis 22 Prozent sowie ein Ergebnis je Aktie von 2,88 bis 2,90 Dollar erwartet, zuvor war von einer Spanne zwischen 2,54 und 2,56 Dollar die Rede.

Das stetige Wachstum sowie der gute Track Record machen Salesforce für Anleger interessant. Seit unserer Empfehlung vor nahezu einem Jahr (siehe BÖRSE ONLINE 21/18) legte die Aktie um 30 Prozent zu. Unser Votum bleibt dennoch bei "Kaufen". Auch die Analystenzunft zeigt sich mehrheitlich positiv. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 183,05 Dollar, dies entspricht einem Potenzial von weiteren 20 Prozent.