Die Prüfung solcher Forderungen von Aktionärsseite werde wohl mindestens sechs Monate dauern, erklärte Samsung am Dienstag. Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Hedgefonds des US-Milliardärs Paul Singer will unter anderem das operative Geschäft mit Handys, TV-Geräten und Speicherchips abtrennen und an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq bringen.

Der Apple -Rivale durchlebt schwierige Zeiten. Ihm machen Milliardenkosten im Zuge des Massenrückrufs brandneuer Top-Smartphones wegen entflammbarer Akkus schwer zu schaffen. Zudem gehört Samsung zu den Unternehmen, die im Zuge der Korruptionsaffäre um die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye ins Visier der Ermittler gerieten. Hinzu kamen im Oktober die Forderungen von Singers Hedgefonds Elliott Management. Samsung hatte eine Antwort darauf bis Ende November angekündigt.

Der Konzern erklärte nun, man werde mögliche Vorteile der Bildung einer Holding und eines Börsengangs in den USA prüfen. Damit sei aber keine Präferenz für eine Entscheidung verbunden. Unter Anlegern und Analysten wird seit längerem kritisiert, dass die Strukturen und die Führung des Konzerns ineffizient seien.

UNSICHERE ERBFOLGE ERSCHWERT RUNDERNEUERUNG DES KONZERNS



Der Elektronikriese, der auch bei Speicherchips und TV-Geräten zu den Marktführern gehört, ist mit einem Börsenwert von derzeit etwa 224 Milliarden Dollar das Kronjuwel der Samsung-Gruppe. Deren Zukunft hängt allerdings in der Schwebe, weil der mittlerweile 74-jährige Konzernpatriarch Lee Kun Hee, ein Sohn des Firmengründers, seit Mai 2014 nach einem Herzinfarkt außer Gefecht gesetzt ist. Lees Sohn und die beiden Töchter halten sich bislang zur Nachfolgefrage ebenso bedeckt wie zur künftigen Kontrolle über das Flaggschiff Samsung Electronics. Es wird spekuliert, dass sie über eine Umstrukturierung der Beteiligungen innerhalb des Firmen-Konglomerats ihre Kontrolle über die Samsung-Gruppe stärken wollen.

Hintergrund sei dabei auch, die milliardenschwere Erbschaftssteuer, die den Kindern bei einem Tode des Samsung-Patriarchen drohe, vermuten Anleger und Analysten. Mit Forderungen nach einer noch stärkeren Vereinfachung der Eigentümerverhältnisse und nach einer Sonderdividende im Volumen von 26 Milliarden Dollar, blitzte Elliott ab. Stattdessen versucht das Management die Aktionäre mit der Erhöhung der Ausschüttung für 2016 bei der Stange zu halten

rtr