Im Zeitraum Juli bis September steigerte Samsung das operative Ergebnis um knapp sechs Prozent auf umgerechnet 6,3 Milliarden Euro. Der Umsatz sank hingegen um gut fünf Prozent auf 39,5 Milliarden Euro. Die Kosten für den Rückruf von bislang 2,5 Millionen Note-7-Geräten wegen Brandgefahr durch Akkus hat das Management bisher nicht beziffert. Branchenfachleute gehen davon aus, dass sie den Gewinn der Smartphone-Sparte um mindestens 800 Millionen Euro geschmälert haben dürften.

Der Effekt sei in den Quartalszahlen offenbar bereits enthalten, sagte Fondsmanager Kim Hyun Su vom Vermögensverwalter IBK Asset Management. Dies habe Samsung aber durch eine starke Entwicklung in den Geschäftsbereichen Halbleiter und Bildschirme ausgleichen können. Der Konzern ist der weltgrößte Produzent von Speicherchips und spürt auf diesem Markt eine kräftige Nachfrage. Auch beim deutsch-britischen iPhone-Zulieferer Dialog Semiconductor lief es zuletzt rund.

QUALMENDE GERÄTE



Ironischerweise könnte Samsung von dem Smartphone-Rückruf im Halbleiter-Geschäft sogar indirekt profitieren. Weil konkurrierende Handy-Anbieter nun ihre Produktion hochfahren, werden mehr Chips benötigt und deren Preise hochgetrieben, wie Branchenvertreter erläuterten. Offen ist allerdings, ob sich die Probleme mit dem Note 7 noch ausweiten. Denn kürzlich stieß ein Gerät Qualm aus, das nach Angaben der Besitzerfamilie zuvor erst ausgetauscht wurde.

Ob Samsungs heimischer Rivale LG Electronics Vorteile aus dem Rückruf schlagen kann, wird von Analysten bezweifelt. Sie gehen von anhaltenden Verlusten in der LG-Smartphone-Sparte aus, die im vergangenen Quartal keine verkaufsfördernden neuen Modelle auf den Markt brachte. Im Konzern sank der Betriebsgewinn um vier Prozent auf umgerechnet 205 Millionen Euro und der Umsatz um sechs Prozent auf 10,6 Milliarden Euro.

An der Börse in Seoul gaben LG-Aktien 0,4 Prozent nach, während Samsung um 0,9 Prozent zulegten. Die Samsung-Titel waren bereits am Donnerstag auf ein Rekordhoch gestiegen, nachdem ein US-Hedgefonds eine Milliarden-Sonderdividende sowie eine Aufspaltung des Konzerns gefordert hatte.

rtr