Return - der Investmentkommentar von Björn Drescher

Zulauf, Faber, Soros & Co: Pessimistische Stimmen zur aktuellen Börsenlage gibt es in Hülle und Fülle. Bemerkenswerter als diese saisonale Hochkonjunktur der Crashpropheten erscheint mir die Schneise der Verunsicherung, die entsprechende Statements derzeit in Kreisen so genannter "Selbstentscheider" hinterlassen.

Deren einendes Mantra, in dessen Zentrum direkte und passive Investments stehen (nicht selten in ETF-Gestalt) und das in jeglicher Form der Finanzberatung den kostentreibenden manipulativen Klassenfeind ausmacht, weist erste Risse auf.

Beginnt sich "die Community" angesichts der Untermalung düsterer Prognosen durch reale Marktentwicklungen an dieser Stelle selbst mit der gleichen, Puzzle-ähnlichen Schwarmintelligenz negativ aufzuladen, mit der sie sich vorher aufklärte? Droht hier auf der Suche nach Erfahrung und Halt die Luft der "Börsenromantik" und der "Anleger-Evolution", kurzum des "Independent-" und des "Selfmade-Feelings" aus dem Weltbild zu entweichen?

Mancher Kommentar und Dialog im Social Web könnte einem diese Gedanken nahelegen. Wenn es so wäre, ist das aus Sicht der Finanzindustrie kein Grund zur Schadenfreude über die Rückkehr schwarzer Schafe, die Hilfe zur Selbsthilfe suchten, sondern eine Gelegenheit, potenzielle Kunden am "point of sale" abzuholen und eingefleischte Vorurteile zu widerlegen.