Von Frankfurt zum "Garten Eden" dauert es neun Flugstunden. Die Republik Seychellen, 1500 Kilometer östlich vom afrikanischen Kontinent im Indischen Ozean gelegen, besteht aus 115 Inseln und zählt gerade mal 93 000 Einwohner.

Diese verdienen ihren Lebensunterhalt meist im Tourismus. Traumstrände, grandiose Korallenriffe und Riesenschildkröten locken Besucher an. Im vergangenen Jahr reisten 304 000 Urlauber auf die Seychellen, zehn Prozent mehr als 2015.

Obwohl sich der wichtigste Konjunkturtreiber der Insel gut entwickelt, fällt die Finanzlage des Inselstaats weniger paradiesisch aus. Die von Importen abhängigen Seychellen benötigen seit dem Jahr 2008 die Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Seinerzeit war die öffentliche Verschuldung auf unhaltbare 150 Prozent des Brutto-inlandsprodukts gestiegen. Nach der Insolvenz schlossen die Seychellen mit dem IWF zwei Kreditabkommen. Das aktuell bis 2018 terminierte Programm beläuft sich auf insgesamt 17,6 Millionen Dollar, die vierte und fünfte Tranche wurden vor Kurzem ausbezahlt. Die Finanzierungshelfer aus Washington sind mit der Umsetzung der Reformauflagen zufrieden, auch wenn der Termin der Verschuldungsreduzierung auf nur noch 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von 2018 auf das Jahr 2020 verschoben wurde.

Die vom Finanzminister Peter Larose vorgelegten Pläne zur Erhöhung der Staatseinnahmen gefallen jedoch dem IWF. Unter anderem werden die Alkohol- und Tabaksteuer deutlich angehoben. Auch werden ausländische Immobilienbesitzer stärker als bislang zur Kasse gebeten. Zudem wächst die Wirtschaft. 2017 wird ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet. Zum Kauf der Anleihe motiviert auch Fitch. Während die Bonität anderer afrikanischer Staaten auf der Kippe steht, bestätigte die Ratingagentur ihre Note "BB-" mit stabilem Ausblick.