Der Energietechnikhersteller Siemens Energy hat am gestrigen Donnerstag seine vorläufigen Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Aufgrund der enttäuschenden Quartalszahlen der Windkrafttochter Siemens Gamesa senkte der DAX-Konzern seine Prognose für das laufende Jahr.

Siemens Gamesa-Zahlen enttäuschen


Die Zahlen der Siemens Energy-Tochter können nicht überzeugen. Siemens Gamesa erzielte im ersten Quartal den vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Das EBIT vor Sonderfaktoren belief sich auf negative 309 Millionen Euro.

Für 2022 passte das Tochterunternehmen seine Prognosen nach unten an. Bezüglich des Umsatzes erwartet Siemens Gamesa für das laufende Jahr einen Rückgang von zwei bis neun Prozent. Bisher ging der Windkraftbauer lediglich von einem Rückgang von zwei bis sieben Prozent aus.

Konzernergebnisse und Ausblick


Der gesamte Konzern Siemens Energy verzeichnete als Folge einen Verlust beim angepassten Ebit, also dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern, von 57 Millionen Euro. Analysten hatten ein Ebit von 91 Millionen erwartet. Im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Energietechniker mit 243 Millionen Euro noch deutlich mehr. Für das laufende Jahr erwartet Siemens Energy nun ein Umsatzentwicklung von negativen zwei Prozent bis positiven drei Prozent. Zuvor ging der Siemens-Ableger lediglich von einer Umsatzentwicklung von bis zu minus ein Prozent aus. Dabei soll die angepasste Ebit-Marge statt drei bis fünf Prozent nur noch zwei bis vier Prozent betragen.

Die Aktie des Münchener Konzerns reagierte auf die enttäuschende Meldung am Freitag mit einem Minus von fast 13 Prozent. Der Anteilschein des Windkrafttochter Siemens Gamesa sackte mit über 13 Prozent kurz nach Handelsbeginn noch stärker ab, konnte das Minus nun zum Mittag aber auf gut acht Prozent minimieren.

Der einzige Hoffnungsschimmer der Nachricht war, dass die Geschäftszahlen im Bereich Gas und Power solide ausfielen. Trotz des geringen Umsatzrückgangs von 4,3 Milliarden Euro auf 4,1 Milliarden Euro, lag der Gewinn mit 259 Millionen Euro deutlich über den Analysten Erwartungen von 159 Millionen Euro.

Unsere Einschätzung zu Siemens Energy-Aktie Die EU-Initiative, bestimmte Gaskraftwerke als klimafreundlich zu deklarieren und zu fördern, dürfte den Energietechnikhersteller unterstützen. Auch die Windkraft-Sparte dürfte durch die Ampelkoalition gestärkt werden. Der Chart des Energiespezialisten Siemens Energy ist jedoch stark angeschlagen. Nach der heutigen Nachricht durchbricht die Siemens Energy-Aktie unseren Stoppkurs bei 19,90 Euro nach unten. Wir stufen die Aktie deshalb von "Kaufen" auf "Beobachten" zurück.

LB