Erneut enttäuscht hat in der Woche zum 11. Dezember aber zum vierten Mal in Folge das allgemeine Interesse an Silber-Futures. Hier war auf Wochensicht bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ein leichter Rückgang von 179.900 auf 174.100 Kontrakte (-3,2 Prozent) zu beobachten, was dem niedrigsten Wert seit fast zwei Jahren entsprach.

Ein kräftiges Plus war hingegen bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten registriert worden. Sie hat sich nämlich von 15.400 auf 27.900 Futures (+80,2 Prozent) extrem positiv entwickelt. Besonders interessant: Innerhalb von vier Wochen hat sich dieser Wert mehr als verfünffacht. Der jüngste Schub nach oben war jedoch in erster Linie auf die Transaktionen großer Terminspekulanten (Non-Commercials) zurückzuführen. Weil sie ihre Short-Seite um über 10.000 Futures reduziert und ihr Long-Engagement um 1.800 Kontrakte erhöht haben, drehte deren Stimmung in den positiven Bereich. So hat sich innerhalb einer Woche eine Netto-Short-Position (Pessimismus überwiegt) in Höhe von 600 Kontrakte in eine Netto-Long-Position von über 11.200 Futures verwandelt.

Unter den Kleinspekulanten (Non-Reportables) hat sich stimmungstechnisch im Berichtszeitraum indes wenig getan. Deren Netto-Long-Position legte im Berichtszeitraum lediglich von 16.100 auf 16.600 Futures (+3,1 Prozent) zu. Mit der jüngsten Entwicklung an den Terminmärkten haben sich die Perspektiven des Silberpreises erheblich aufgehellt. Edelmetalle wie Gold und Silber sind nach der markanten Kursschwäche an den internationalen Aktienmärkten in der Gunst der Anleger offensichtlich wieder deutlich gestiegen. Sollten im kommenden Jahr die anderen Anlageklassen weiter leiden, sollten sich die Chancen auf ein Comeback des Silberpreises erheblich verbessern.

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Bank of America bullish für Silber



Das Jahr 2018 neigt sich seinem Ende entgegen und für den Silberpreis dürfte eine negative Performance so gut wie sicher sein. Seit dem Jahreswechsel 2017/2018 hat das mit großem Abstand günstigste Edelmetall bislang 13 Prozent verloren. Auf Eurobasis fiel das Minus mit acht Prozent dank der diesjährigen Dollarstärke nicht ganz so heftig aus. Leicht bergauf ging es im Jahresverlauf allerdings mit dessen Volatilität.

Der Terminbörsenbetreiber Chicago Board Options Exchange ermittelt für die beiden Edelmetalle Gold und Silber Volatilitätsindizes, denen diverse Optionen auf ETFs dieser Edelmetalle zugrunde liegen. Bei Silber war bei dieser Risikokennzahl seit Ende Dezember ein leichter Anstieg von 18,5 auf 19,1 Prozent und bei Gold ein Mini-Plus von 11,0 auf 11,8 Prozent registriert worden. Bei den meisten Volatilitätsindizes auf deutsche, europäische oder US-Aktienindizes haben die Risiken erheblich stärker zugenommen. Vor diesem Hintergrund kann man den beiden Krisenwährungen Gold und Silber eine erhöhte Attraktivität attestieren.

Wie gewohnt, häufen sich im Dezember die Prognosen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Märkte. Eine besonders optimistische Prognose zum Silberpreis kam in der vergangenen Woche von den Analysten der Bank of America. Sie erwarten für 2019 einen durchschnittlichen Silberpreis in Höhe von 16,93 Dollar je Unze. Zugleich rechnen sie in der Spitze mit einem Jahreshoch von 18 Dollar. Im kommenden Monat dürfte das Thema Edelmetallprognosen immer wieder "hochkochen".

Besonders interessant: Die London Bullion Market Association wird dann den Analysten mit der treffsichersten Prognose küren und mit einem Unzen-Goldbarren belohnen. Für das Jahr 2017 kam übrigens die Prognose von Tom Kendall von der ICBC Standard Bank dem durchschnittlichen Silberpreis am nächsten. Gegen Monatsende dürften dann die abgegebenen Kursprognosen für Gold, Silber, Platin und Palladium für das Jahr 2019 mit Spannung erwartet werden. Die Entscheidung für oder gegen den Kauf eines Edelmetalls nimmt einem aber kein Analyst der Welt ab.