Beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures, welches durch die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum Ausdruck kommt, stellte sich in der Woche zum 9. Februar ein leichter Rückgang von 179.800 auf 179.200 Futures (-0,3 Prozent) ein. Besonders Interessant: Entgegen diesem Trend haben Kleinspekulanten ihre Anzahl an long und short positionierten Silber-Futures um rund 2.000 Kontrakte aufgestockt. Während unter Großspekulanten (Non-Commercials) eine wachsende Skepsis zu beobachten war, sind Kleinspekulanten (Non-Reportables) zum vierten Mal in Folge optimistischer geworden. Bei der kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten führte dies zu einem leichten Wochenminus von 73.850 auf 72.800 Kontrakte (-1,4 Prozent). Damit wird der Stand zum Jahresultimo aber weiterhin um mehr als fünf Prozent übertroffen.

Große Terminspekulanten haben ihre Long-Seite um 500 Kontrakte reduziert und ihr Short-Engagement um über 1.300 Futures aufgestockt, wodurch sich deren Netto-Long-Position von 51.400 auf 49.500 Futures (-5,7 Prozent) ermäßigt hat. Bei kleinen Terminspekulanten ist die Long-Seite erheblich stärker gestiegen als das das Short-Exposure. Dadurch erfuhr deren Netto-Long-Position ein Wochenplus von 22.400 auf 23.300 Kontrakte (+4,0 Prozent). Gegenüber Ende Dezember beläuft sich das Plus auf rund zehn Prozent, während bei großen Terminspekulanten eine Reduktion um ungefähr denselben Prozentsatz zu beobachten gab. Möglicherweise haben institutionelle Investoren nach dem Versuch der US-Kleinanleger, einen Short-Squeeze an den Silbermärkten auszulösen, ihr Interesse an gehebelten Silberspekulationen erst einmal zurückgefahren. Dem Silberpreis scheint diese Entwicklung nicht geschadet zu haben.

Silberinstitut gibt sich "bullish"


In der vergangenen Woche gab es wieder einmal tendenziell optimistische Prognosen zur Entwicklung des Silberpreises zu vermelden - diesmal vom Silberinstitut. Dessen Analysten rechnen auch in diesem Jahr mit einer ausgesprochen starken Performance des mit Abstand günstigsten Edelmetalls. Während der durchschnittliche Silberpreis im Jahr 2020 von 16,19 auf 20,52 Dollar (+27 Prozent) angestiegen ist, soll sich in diesem Jahr ein noch stärker Anstieg auf 30,00 Dollar einstellen (+46,2 Prozent). Des Weiteren trauen die Experten Silber eine erhebliche Outperformance gegenüber Gold zu, die sich in einem Rückgang des durchschnittlichen Gold/Silber-Ratios von 86 auf 68 niederschlagen soll. Zur Erklärung: Diese Kennzahl zeigt an, wie viele Feinunzen Silber den Gegenwert einer Feinunze Gold repräsentieren.

Verglichen mit dem Goldpreis hinterlässt der Silberpreis derzeit einen erheblich gesünderen Eindruck, schließlich bewegt sich das Edelmetall deutlich über seiner langfristigen 200-Tage-Linie, die sich zudem in einem intakten Aufwärtstrend befindet. Die Marke von 30 Dollar scheint weiterhin erreichbar zu sein. Vor ungefähr acht Jahren wurde sie verletzt und seither nicht mehr zurückerobert. Sollte sie nachhaltig überwunden werden, wäre ein wichtiger Boden wieder erreicht. Um keinen größeren Verkaufsdruck zu generieren, wäre es allerdings extrem wichtig, die im Bereich von 23 Dollar verlaufende Unterstützungszone erfolgreich zu verteidigen.

Besonders interessant: Auf der Charttechnik-Website Tradingview schlägt das Pendel derzeit in Richtung "Starker Kauf" aus. Von insgesamt 26 angezeigten Indikatoren stehen nämlich aktuell 16 auf "Kaufen", neun auf "Neutral" und nur einer auf "Verkaufen". Das lässt nur einen Schluss zu: Silber muss man haben, insbesondere auf lange Sicht.

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