Mit dem allgemeinen Interesse an Silber-Futures ging es in der Woche zum 19. Oktober ebenfalls deutlich bergauf. So hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) auf Wochensicht von 139.400 auf 143.700 Kontrakte (+3,1 Prozent) erhöht. Eine ausgeprägte Kauflaune herrschte sowohl unter großen als auch unter kleinen Terminspekulanten. Dies führte bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) sämtlicher spekulativen Marktakteure zu einem Anstieg von 30.300 auf 44.600 Kontrakte (+47,2 Prozent). Der stark gestiegene Optimismus an den Terminmärkten dürften einen großen Anteil an der freundlichen Tendenz des Silberpreises gehabt haben. Dieser hat sich nämlich im Berichtszeitraum um sechs Prozent erhöht.

Große Terminspekulanten (Non-Commercials) haben auf der einen Seite ihr Long-Engagement um 3.100 Kontrakte ausgebaut. Was aber viel wichtiger war: Ihre Short-Seite haben sie um 9.300 Futures reduziert, wodurch sich deren Netto-Long-Position innerhalb einer Woche von 18.000 auf 30.350 Kontrakte um 68,8 Prozent erhöht hat. Bei kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) fiel die Kauflaune weniger fulminant aus. Ihre Netto-Long-Position erfuhr im Berichtszeitraum "lediglich" einen Zuwachs von 12.300 auf 14.200 Futures (+15,4 Prozent).

Mit Blick auf die bisherige Performance im Jahr 2021 fällt auf, dass wichtige Industriemetalle wie Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zinn und Zink Wertzuwächse zwischen 18 und 82 Prozent erzielt haben, während sich die vier Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium allesamt zwischen sechs und 18 Prozent verbilligt haben. Verantwortlich hierfür war sowohl die massive Verkaufswelle an den Terminmärkten als auch die markanten Abflüsse im Marktsegment der ETFs. Sobald dieser "Aderlass" endet bzw. ins Gegenteil verkehrt, dürfte es zu einer kräftigen Aufwärtsbewegung kommen. Grundsätzlich haben nämlich Gold & Co. die belastenden Einflussfaktoren ausgesprochen gut weggesteckt. Sobald das Schutzbedürfnis der Investoren wieder ansteigen sollte, dürfte es auch mit den Edelmetallpreisen deutlich bergauf gehen.

Silber: Lichtblicke mehren sich


Aus charttechnischer Sicht keimt nach dem Sprung über die Marke von 24 Dollar wieder Hoffnung auf. Damit wurde nämlich die kurzfristige 50-Tage-Linie überwunden, was unter chartorientierten Investoren als Kaufsignal wahrgenommen wird. Weil diese Durchschnittslinie nach oben drehte, hellte sich dadurch das Marktsentiment zusätzlich auf und macht Hoffnung auf einen Trendwechsel nach oben. Was nun noch fehlt, ist das Überwinden der bei 25,60 Dollar verlaufenden 200-Tage-Linie. Dies wäre dann als besonders starkes Kaufsignal anzusehen. Ebenfalls optimistisch stimmt übrigens der Umstand, dass sich das Verletzen der unteren Begrenzung des Seitwärtstrends lediglich als temporäres Phänomen erwiesen hat und daraus resultierender charttechnischer Verkaufsdruck ausgeblieben war. Neuen Drive könnte der Silberpreis erlangen, falls ihm ein Comeback über die Marke von 26 Dollar gelingen sollte. Dann wäre nämlich zum einen die langfristige 200-Tage-Linie überwunden (-> Kaufsignal) und zum anderen eine markante Unterstützungszone zurückerobert worden. Bis dahin heißt es aber erst einmal: Abwarten.

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Mit Blick auf die charttechnischen Timingindikatoren hat sich die Lage gegenüber der Vorwoche erneut aufgehellt. Daten der Charttechnik-Website Tradingview zeigen nämlich einen Wechsel des Pendels von "Neutral" auf "Kaufen" an. Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit zwölf das "Kaufen" (Vorwoche: 9), acht das "Halten" (Vorwoche: 7) und sechs das "Verkaufen" von Silber (Vorwoche: 10) nahe.