Entscheidend dafür sind Hedgefonds und andere kurzfristig orientierte Investoren, die nach früheren Angaben rund 50 Prozent an Stada halten.

Die Andienungsquote unter den Privatanlegern, die rund ein Viertel der Stada-Aktien halten, ist dieses Mal viel niedriger als beim ersten Anlauf. Eine Online-Kampagne unter den Privatanlegern, darunter viele Ärzte und Apotheker, brachte bislang nicht den erhofften Erfolg.

Beim ersten Übernahmeversuch von Bain und Cinven vor wenigen Wochen hatten sich die Hedgefonds verspekuliert und nicht genügend Aktien angedient, wodurch die Finanzinvestoren die damals geforderte Quote von 67 Prozent knapp verfehlt hatten. Allein der US-Investor Paul Singer, der oft bei Übernahmen in Deutschland mitpokert, hält mit seinem Fonds Elliott fast zehn Prozent - was er mit seinem Anteil plant, ist nicht bekannt. Dabei hatten sich Bain und Cinven für ihren erneuten Anlauf vorab knapp 20 Prozent an Stada gesichert, um auf Nummer sicher zu gehen. Stada-Interimschef Engelbert Tjeenk Willink hatte in einem offenen Brief an die Aktionäre ungewöhnlich deutlich vor einem abermaligen Scheitern des Angebots gewarnt und an die Hedgefonds appelliert, die Übernahme nicht zu blockieren.

Die zuständige Gewerkschaft IG BCE hat bereits gedroht, sich jedem weiteren Verkaufsprozess zu widersetzen, sollte die erneute Übernahmeofferte wiederum ergebnislos verlaufen. Bei Stada werde "auf hohem Niveau gezockt". Das monatelange Hickhack um die Übernahme hat das Unternehmen bereits eine zweistellige Millionensumme gekostet und den Gewinn im vergangenen Quartal verhagelt.

rtr