Für den von einem Bilanzskandal erschütterten Konzern könne es angesichts der laufenden Untersuchungen schwierig werden, fällig werdende Schulden zu refinanzieren oder zurückzuzahlen. Nach Konzernangaben zogen Gläubiger in den vergangenen Wochen zunehmend Kreditlinien zurück oder setzten sie aus.

Die Aktien des Möbelhändlers beeindruckte die Moody's-Schelte kaum. Sie gehörten mit einem Kursplus von gut vier Prozent zu den größten Gewinnern im deutschen Nebenwerte-Index MDax. Mit 0,31 Euro kosten die Papiere aber immer noch rund 90 Prozent weniger als zu Monatsbeginn.

Gegen Steinhoff laufen in Deutschland bereits seit zwei Jahren Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Wegen der Vorwürfe hatte der Möbelkonzern zuletzt die Veröffentlichung von Geschäftszahlen verschoben und seine Bilanz 2016 mit der Begründung zurückgezogen, dass die Zahlen nicht mehr zuverlässig seien. Laut der bisherigen Bilanz 2016 steht Steinhoff mit über 16 Milliarden Euro bei Banken in der Kreide.

Steinhoff, die in den vergangenen Jahren weltweit auf eine milliardenschwere Einkaufstour von Österreich bis Australien gegangen war, gilt als der zweitgrößte Möbelhändler der Welt hinter Ikea. Wegen der komplexen Struktur nach den zahlreichen Übernahmen der vergangenen Jahre sei es schwierig, die Kreditwürdigkeit des Konzerns zu bewerten, erklärte Moody's.

rtr