Die erst im Dezember aus dem SDAX abgestiegene Aktie des von einem Bilanzskandal erschütterten Möbelkonzerns Steinhoff könnte bei der nächsten Indexüberprüfung der Deutschen Börse den Wiedereinzug in das Nebenwertesegment schaffen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Index-Studie des LBBW-Analysten und Indexexperten Uwe Streich. "Stand heute würde Steinhoff zusammen mit dem Laserspezialisten LPKF und der Immobilienfirma Godewind in den SDAX aufsteigen. Dafür müssten Heidelberger Druck, SGL Carbon und Dr. Hönle weichen", schreibt Streich in der soeben vorgelegten Analyse. An der Zusammensetzung von DAX und MDAX ändert sich der Analyse zufolge nichts. Die Änderungen werden am 4. März von der Deutschen Börse bekanntgegeben und werden am 23. März wirksam.

An diesem Donnerstag legt Steinhoff außerdem die Zahlen zum abgelaufenen Quartal per Ende Dezember 2019 vor. Die Aktie hat seit Anfang Februar enorme Kursgewinne verzeichnet. Hintergrund ist unter anderem eine mögliche Einigung mit Klägern und Gläubigern, aber auch Übernahmegerüchte für milliardenschwere Töchter.

Zuletzt hatten Übernahmegerüchte für die Tochter Pepco Group Europe für einen deutlichen Kursauftrieb gesorgt. Alternativ soll auch ein Börsengang der Tochter ins Auge gefasst werden. DDurch den Verkauf könnte der hochgradig verschuldete Möbelkonzern positive Einmaleffekte in Milliardenhöhe verbuchen. Verkaufsspekulationen gibt es auch für den südafrikanischen Mischkonzern Pepcor, der ebenfalls mehrheitlich zu Steinhoff gehört.

Die Steinhoff-Aktie ist von ihrem einstigen Höchstwert von sechs Euro Mitte 2016 nach dem Bilanzskandal Ende 2017 massiv eingebrochen und bewegt sich seitdem auf einem Niveau von zehn Cent. Die Aktie gilt nach wie vor als hochriskanter Penny-Stock.

Adler muss SDAX verlassen


Wie die Deutsche Börse bereits heute mitteilte, muss die Adler-Real-Estate-Aktie im Rahmen einer außerplanmäßigen Indexänderung den SDAX verlassen. Neu aufgenommen werden dafür Elmos Semiconductor. Nach der Übernahme von Adler Real Estate durch ADO Properties sei der Streubesitz unter die Marke von zehn Prozent gefallen, teilte die Deutsche Börse zur Begründung mit. Diese Änderungen werden bereits am 27. Februar wirksam.