Der Schutz vor einer Corona-Infektionen durch die derzeit verfügbaren Impfstoffe nehme auch in der Altersgruppe der zwölf- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab, begründete die Kommission. Bei der Omikron-Variante sei die Wirksamkeit der Impfung zudem deutlich geringer. Bisher hatte die Stiko eine Booster-Impfung nur allen Erwachsenen ab 18 Jahren empfohlen.

Die Stiko wies darauf hin, dass die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit einer Auffrischimpfung bei zwölf- bis 17-Jährigen zwar noch begrenzt seien. Das Risiko schwerer Nebenwirkungen werde aber als sehr gering eingeschätzt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte die Kommission nach Angaben seines Ministeriums gebeten, das Thema zu bearbeiten. "Jetzt haben alle Jugendlichen und ihre Eltern Gewissheit: Auch bei zwölf- bis 17-Jährigen ist Boostern empfehlenswert", erklärte er.

In den USA hatte die Arzneimittelbehörde FDA Anfang Januar grünes Licht für eine Booster-Impfung mit BioNTech/Pfizer ab zwölf Jahren gegeben. Zuvor war diese dort erst ab 16 Jahren zugelassen. In der Europäischen Union hatte die Arzneimittelbehörde EMA im Oktober erklärt, dass Booster für Menschen mit einem normalen Immunsystem ab einem Alter von 18 Jahren in Betracht gezogen werden könnten.

Die Stiko bekräftigte darüber hinaus, dass Personen ab 18 Jahren nach einer einmaligen Impfung mit Johnson & Johnson (J&J) unverändert eine zweite Impfung mit einem mRNA-Vakzin empfohlen werde - auch wenn die EMA im Dezember eine zweite J&J-Dosis zur Zweitimpfung zugelassen habe. Auch der Booster sollte bei J&J ein mRNA-Impfstoff sein.

rtr