Getrieben von den Wertsteigerungen von Aktien und Immobilien kletterten die Vermögen im Vorjahr um 10,6 Prozent auf den Rekordwert von rund 530 Billionen Dollar, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Global Wealth 2022" der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht. Doch der Zuwachs war ungleich verteilt. Bei den Superreichen legten die Finanzvermögen innerhalb eines Jahres um 16 Prozent zu, während sich das Plus bei Erwachsenen mit vergleichsweise geringen Beständen an Wertpapieren, Bankkonten oder Lebensversicherungen auf lediglich fünf Prozent belief.
Trotz des Krieges in der Ukraine und der konjunkturellen Unsicherheit rechnen die Berater in den kommenden Jahren mit einem anhaltenden Vermögenswachstum. Bis 2026 geht BCG durchschnittlich von einem jährlichen Anstieg von gut fünf Prozent aus. Asien dürfte bei den Zuwachsraten Spitzenreiter sein.
BCG geht davon aus, dass Hong Kong die Schweiz bis zum Ende des kommenden Jahres als weltweit größter Standort von ausländischen Vermögen ablösen dürfte. Damit verliere die Schweiz die mehr als 200 Jahre dauernde Vormachtstellung. Auch Singapur werde praktisch zur Schweiz aufschließen. Die Schweiz dürfte unter Abflüssen von russischen Geldern leiden. Bis 2026 könnten jährlich Vermögen im Umfang von über sechs Milliarden Dollar das Land verlassen. Das wichtigste Ziel dieser Geldflüsse seien die Vereinigten Arabischen Emirate.
rtr